Aufnahme einer Live-Performance von Sody mit der PXW-FX9
An einem regnerischen Nachmittag im August fand in London in einem abgesperrten Sony Music-Studio ein Shooting mit den beiden einzigen funktionsfähigen FX9-Kameras statt, die es zu diesem Zeitpunkt gab. Sie waren von Hand gefertigt und extra aus Tokio eingeflogen, begleitet von einer Phalanx aus besorgten Ingenieuren und speziell für die Aufnahmen sorgfältig vorbereitet.
Es ist ein ehrgeiziger Plan für die Produktion: Die Aufnahme eines kompletten Musikvideos mit nur drei langen, bewegten Kameraaufnahmen, bei denen das Set während jeder Aufnahme ändert. Die achtzehnjährige Sängerin und Songwriterin Sody ist der Star und performt ihre gefühlvolle Ballade „Maybe it was me“.
Die Aufnahmen folgen der Vision von Regisseur Charlie Sarsfield. Für die Beleuchtung und Kinematografie ist Olan Collardy zuständig, während Josh Brooks die Kamera auf seiner Steadicam fliegt. Der 1. Kameraassistent Benji Kirkman hat den Vormittag damit verbracht, die Kamera vorzubereiten und zu montieren. Alister Chapman ist ebenfalls vor Ort, den nachstehenden Artikel zu liefern.
Die Lichtverhältnisse waren schlecht, und als die Kamera nah an die Künstlerin herankam, konnte ich immer noch gute Farben sehen, die Haut sah immer noch toll aus.
Olan Collardy,
Director of Photography
Die Musik setzt ein
Die Lichter gehen an, und die Kamera ist auf Sody gerichtet, die auf einem Bett in einem Schlafzimmer sitzt. Langsam können wir uns ein Bild davon machen, was diese Kamera kann. Wir sehen wunderschöne Hauttöne, tiefe Schatten ohne Rauschen und weiche Highlights. Das sieht gut aus, wirklich gut. Die verwendete Kamera ist die neue Sony PXW-FX9, eine 4K-Kamera mit einem 6K-Vollformatsensor, die für den Einsatz zwischen digitalen Kinokameras der Spitzenklasse wie der Sony VENICE und traditionelleren Nachrichten- und Dokumentarkameras entwickelt wurde. In vielerlei Hinsicht ähnelt sie der allgegenwärtigen PXW-FS7, trotzdem ist sie ganz anders.
Keine Kinokamera wäre vollständig ohne ein Objektiv. Für den ersten Teil des Videos wurde ein Zeiss Supreme 35-mm-Vollformatobjektiv mit Festbrennweite verwendet. Für den zweiten Teil des Videos wurde ein E-Mount SEL35F14Z Objektiv mit Festbrennweite von Sony verwendet. Die Blendenöffnung wurde während der Aufnahmen bei F2.8 gehalten, um einen einheitlichen Look und eine konstante Tiefenschärfe zu gewährleisten. Die FX9 verfügt über eine E-Mount-Objektivfassung, sodass sie stabil genug ist, um Kinoobjektive mit PL-Fassung über einen einfachen Adapter zu unterstützen. Dies ist einer der wichtigsten Vorteile des E-Mount: Der Benutzer kann schnell zwischen verschiedenen Adaptern wechseln, um praktisch jedes Objektiv mit der FX9 zu verwenden. Genau wie die PXW-FS7 und die PXW-FS5 kann auch der Super-35-mm-Modus der Kamera mit optischen Adaptern eingesetzt werden, um die effektive Blendenöffnung vieler Vollformatobjektive für Aufnahmen bei wenig Licht zu erhöhen. Für diese Aufnahme werden jedoch Vollformatobjektive verwendet, da es sich hierbei um eine Vollformatkamera handelt. Der Sensor ist ein brandneuer 6K-Sensor, der speziell für diese Kamera entwickelt wurde. Die Bilder auf den Monitoren lassen erkennen, dass dieser Sensor neu ist. Er verfügt über einen Dynamikbereich von mehr als 15 Stufen und einen wesentlich geringeren Rauschpegel als ähnliche Kameras früherer Generationen.
Zwischen dem Objektiv und dem Sensor befindet sich ein elektronisch verstellbarer ND-Filter. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, eine klare Einstellung und dann einen anpassbaren ND-Bereich von 2 Stufen bis 7 Stufen zu wählen. Der Vorteil für die Handhabung ist offensichtlich, doch die nahtlose Bedienung in Verbindung mit dem großen Bildsensor und dem schnellen Autofokus ist für die Kreativität geradezu revolutionär. Umfangreiche Tests des ND-Filtersystems ergaben, dass die Farbe des Kamera-Outputs nicht verändert wurde, genaue ND-Werte vorliegen und dass das Licht nicht so polarisiert wird, wie es mit verstellbaren ND-Filtern auf der Vorderseite des Objektivs möglich ist.
Hinter dem ND-Filtersystem befindet sich der neue 6K-Vollformatsensor
Dieser neue, hochmoderne Sensor hat gleich mehrere Tricks im Ärmel. Ebenso wie das Flaggschiff von Sony, die digitale Kinokamera VENICE, ist auch die FX9 mit Dual Base ISO ausgestattet. Bei Log- oder RAW-Aufnahmen ist eine ISO-Empfindlichkeit von 800 und 4000 ohne Unterschied im Dynamikbereich und nahezu ohne Rauschunterschied möglich. Sie ist bei beiden ISO-Werten bemerkenswert rauschfrei. Zudem haben Sie im benutzerdefinierten Modus die Wahl zwischen niedrigen und hohen ISO-Basiswerten. Das geringe Rauschen wird auch durch die Art und Weise erreicht, wie die Kamera Proben vom 6K-Vollformat des Sensors für die Aufzeichnung per Downsampling bis 3840×2160 UHD bereitstellt. Mit einem 6K-Bild als Basis für Aufnahmen in UHD wird nicht nur weniger Rauschen, sondern auch eine höhere Luma- und Chroma-Auflösung erzielt, als es mit einem ähnlichen 4K-Sensor möglich ist. Dies wird als Supersampling bezeichnet, und je mehr ich darüber nachdenke, desto sinnvoller ist es für eine Kamera wie diese.
Alle aktuellen Videokameras mit großen Sensoren auf dem Markt verwenden Sensoren von Bayer. Aufgrund der Art und Weise, wie ein Bayer-Sensor arbeitet, liegt die Auflösung der Aufnahmen bei dem rund 0,7-fachen der Pixelzahl des Sensors. In der Regel hat eine Kamera mit einem 4K-Sensor eine tatsächliche Auflösung von rund 2,8 bis 3K. Bei 6K und Downsampling bis 4K oder UHD bedeutet dies, dass die tatsächlich aufgezeichnete Auflösung bei 4K liegt. Im Vergleich zu einer FS7 sind die Dateien deshalb detaillierter und bieten eine höhere Auflösung. Doch die Dateigröße ändert sich nicht und der Workflow bleibt der gleiche. Würden die 6K direkt von der Kamera aufgezeichnet, wären die Dateien doppelt so groß wie die aktuellen Dateien. Es gibt jedoch fast keinen Unterschied in der tatsächlichen Auflösung der Aufnahmen. Sie würden also ohne wirklichen Nutzen mit viel größeren Dateien arbeiten müssen, die sehr viel mehr Rechenleistung in der Postproduktion erfordern. Downsampling in der Kamera ist somit wirklich sehr sinnvoll. Ihr Workflow ändert sich nicht und Sie erhalten tatsächlich eine höhere Auflösung.
Blick hinter die Kulissen
Wie bei neuen Produkteinführungen von Sony üblich, wird auch ein Video hinter den Kulissen aufgenommen. Diese FX9 verfügt über eines der 28-135-mm-Vollformat-Zoomobjektive von Sony. Bei f4 ist dieses Objektiv nicht so schnell wie die von der Hauptkamera verwendeten Festbrennweiten. Aber als Zoom ist es flexibler. Darüber hinaus wurde ein Großteil der BTS-Aufnahmen in den dunkleren Ecken des Studios gemacht. Die Möglichkeit, die Basis-ISO von 800 auf 4000 zu erhöhen, hat jedoch wirklich geholfen, und es gibt praktisch keine Beeinträchtigung durch Rauschen. Die FX9 bietet ein bemerkenswert geringes Bildrauschen bei ISO 800 und 4000, daher war die Aufnahme bei ISO 4000 die perfekte Wahl.
Eine weitere Funktion des neuen Sensors, die sowohl dem BTS-Film als auch der Hauptaufnahme zugute kam, ist, dass dieser Sensor für den Autofokus entwickelt wurde. Er verfügt über integrierte Phasenerkennungspixel für ein hochentwickeltes Hybrid-System mit Phasen-/Kontrasterkennung (AF) mit unglaublicher Leistung.
Die zweite Szene, die von der Hauptkamera aufgenommen werden soll, umfasst eine komplexe Aufnahme, die mit einem Wechsel des Fokus von einer Pflanze im Vordergrund der Aufnahme zu Sodys Gesicht beginnt, während die Steadicam-Kamera mitläuft. Sody ist auf allen Seiten von einem Meer aus Pflanzen und Blumen umgeben. In der zweiten Hälfte der Aufnahme werden die Pflanzen aus dem Weg gezogen, und die Kamera zieht sich zurück, während sich die Beleuchtung dramatisch ändert. Diese Szene wurde mit Autofokus aufgenommen, und das AF-System hat es jedes Mal richtig hinbekommen. Ich glaube wirklich nicht, dass ein Mensch das hätte besser machen können. Dieses neue, schnelle Hybrid-AF-System, das speziell für Videoanwendungen entwickelt wurde, kann den Fokus präzise messen, ohne Hunting. Bei Bedarf kann der Fokus auch nur auf Gesichter programmiert werden. Außerdem können Sie die Reaktionsgeschwindigkeit und Empfindlichkeit des Fokus steuern. Das Ergebnis ist ein Autofokus-System, das nicht nur außergewöhnlich gut funktioniert, sondern Ihnen auch genügend Kontrolle gibt, um sicherzustellen, dass alle Fokusänderungen natürlich wirken. Bei One-Man-Bands mit Kardanaufhängungen, Steadicams, Schwenkarmen und Kränen ist dies eine enorme Hilfe. Auch das Leben von Hochzeits- und Event-Videofilmleuten, die in dynamischen und fließenden Situationen arbeiten, wird deutlich vereinfacht.
Es wurde schon viel darüber geschrieben, wie viel besser dieses oder jenes Autofokus-System ist, daher lesen Sie dies nun vielleicht und denken: „Klar, bestimmt ist es etwas besser als zuvor“. Aber Sie müssen es wirklich sehen, um es zu glauben. Es ist atemberaubend gut, und jeder am Set konnte kaum glauben, wie gut es ist. DoP Olan Collardy war überrascht, wie gut es funktionierte, und meinte, dass der Autofokus bei Videokameras normalerweise etwas war, worauf er herabschaute. Er war jedoch der Meinung, dass der Autofokus der FX9 sehr gut war, dass er sich organisch anfühlte und einen sehr menschlichen Look hatte. Eine Weile hatte die Crew viel Spaß bei dem Versuch, den Autofokus in die Knie zu zwingen. Sie rannten auf die Kamera zu, bewegen sich ins Bild und wieder hinaus, bewegten die Hände vor dem Objektiv und brachten das Motiv extrem nah an das Objektiv. Nichts davon stellte ein Problem für den Autofokus dar.
Eine Weile hatte die Crew viel Spaß bei dem Versuch, den Autofokus in die Knie zu zwingen. Sie rannten auf die Kamera zu, bewegen sich ins Bild und wieder hinaus, bewegten die Hände vor dem Objektiv und brachten das Motiv extrem nah an das Objektiv. Nichts davon stellte ein Problem dar.
Farben, LUTs und S-Log3
Da es zwei Versionen des Videos geben soll, sowohl Standard-Dynamikbereich als auch mit einem hohen Dynamikbereich, wurde es mit S-Log3 aufgenommen. Wie die FS7 und PMW-F55 verfügt die Kamera über einen CineEI-Modus, mit dem bei der Arbeit mit Log- und RAW-Daten LUT-Werte verwendet werden können. Bei diesem Dreh wurde die S709 LUT in der FX9 verwendet, also dieselbe LUT, die auch bei VENICE zum Einsatz kommt. Diese LUT erzeugt in Kombination mit diesem neuen Sensor wirklich schöne Bilder direkt aus der Kamera. Die FX9 hat einen Großteil der Farben mit VENICE gemeinsam, sowohl im CineEI-Modus als auch in den Standardeinstellungen im benutzerdefinierten Modus. Das Ergebnis sind großartige Hauttöne, ein butterweiches, glattes Spiel der Highlights und eindrucksvolle Details und Strukturen, selbst in den dunkelsten Schatten. Dies ist definitiv keine altherkömmliche Fernsehkamera von Sony, sondern eine digitale Kinokamera der nächsten Generation. Wenn Sie jedoch weiterhin den typischen Fernseh-Look benötigen oder die FX9 auf eine FS7 abstimmen müssen, können Sie die Gamma- und Farbeinstellungen bei Verwendung des benutzerdefinierten Modus der Kamera ändern.
Bei der Aufnahme im CineEI-Modus bietet die FX9 viel zusätzliche Flexibilität bei der Handhabung von Lookup-Tabellen (LUT) und Weißabgleich. Zunächst einmal ist der Weißabgleich vollständig einstellbar. Genau wie bei der VENICE sind Sie nicht mehr an nur drei Voreinstellungen gebunden. Sie können Ihre eigene Farbtemperatur und Ihren Farbton wählen oder den Weißabgleich über die Taste für den Weißabgleich auf der Vorderseite der Kamera mit einer weißen oder grauen Karte einstellen.
Damit Sie sehen können, wie das Bild am Ende aussehen wird, können Sie bei der Verwendung von CineEI der Kameraausgabe eine LUT hinzufügen. Es gibt nur wenige Fälle, in denen LUT nicht verfügbar sind. Auch bei Aufnahmen im S&Q-Modus (Slow und Quick) der Kamera zur Verlangsamung oder Beschleunigung der Action sind LUT normal verfügbar. Wenn Sie eine der wenigen Kombinationen von Modi, Bildwechselfrequenzen und Ausgaben finden, bei denen es nicht möglich ist, eine LUT hinzuzufügen, kehrt die Kamera in einen Gammaunterstützungsmodus für den Sucher zurück, der ein Bild vom Typ Rec-709 im Sucher zeigt. Dies ist eine große Verbesserung gegenüber der PXW-FS7, da Sie immer ein normal aussehendes Bild im Sucher haben können. So lässt sich die Belichtung ganz einfach prüfen und bewerten.
Außerdem dauert das Auslesen von 6K-Pixel länger als bei 4K. Daher ist die Sensorauslesegeschwindigkeit im 6K-Modus etwas langsamer, und die Kamera ist derzeit auf die Aufnahme von bis zu 4K30p beschränkt, wenn sie so eingestellt ist, dass sie den 6K-Vollformat ausliest. Die Kamera kann bis zu 4K60p beim 4K-Scannen in S35 und bis zu 120 Bilder/s in 2K S&Q aufnehmen. Beim Testen von S&Q-Hochgeschwindigkeitsbewegungen, bei denen der Sensor anders als in den normalen Modi ausgelesen wird, war es gut zu sehen, dass Aliasing und Moiré-Muster gut kontrolliert wurden.
Kompatibilität mit Digital Audio, RAW und FS7-Zubehör
Die FX9 verfügt über die MI-Schuh-Technologie von Sony, die den Ton direkt vom Empfänger des Funkmikrofons in die Kamera überträgt. Bei den verwendeten Funkmikrofonen handelt es sich um die neuen kompakten Mikrofone der UWP-D-Serie von Sony, die 20 Prozent kleiner sind als die vorherige Generation und über einen digitalen Audioausgang verfügen. Der MI-Schuh der FX9 unterstützt diesen neuen digitalen Standard für höchste Audioqualität.
Die Funktionen der FX9 können mit der neuen XDCA-FX9 erweitert werden, das sowohl für Filmanwendungen als auch für ENG-Anwendungen entwickelt wurde. Eine Schlüsselfunktion ist die Unterstützung der RAW-Ausgabe mit einem geeigneten externen RAW-Recorder. Die Erweiterungseinheit ist mit einem Drop-In-Funkmikrofon-Empfänger ausgestattet und verfügt über USB-Anschlüsse für 4G- oder Live-Streaming, FTP-Uploads und XDCAM-Air-Funktionalität. Er kann auch eine 12-V-Gleichstromversorgung für Zubehör über D-Tap- und 4-polige Steckverbinder bereitstellen. Für Studio- und Multikamera-Aufnahmen verfügt die FX9 über Anschlüsse für externen Timecode und Genlock am Kameragehäuse. Dies ist auch sehr praktisch, um Audioaufnahmen auf einem externen Recorder mit der Kamera synchron zu halten.
Wie die FS7 zeichnet auch die FX9 auf XQD-Karten auf. XQD-Karten sind zuverlässig und schnell. Dank der schnellen Offload-Geschwindigkeiten konnte der DIT (Digitalbildtechniker) John Philips die Karten zwischen den Aufnahmen sehr schnell übertragen. Anschließend konnten die S-Log3-Clips mit DaVinci Resolve und der Catalyst-Browse-Software von Sony mit einer LUT wiedergegeben werden, sodass sich jeder die Aufnahmen ansehen konnte. Auch hier waren alle sehr zufrieden mit den Bildern, die auf dem Bildschirm zu sehen waren.
Ein weiterer Vorteil für den ersten Kameraassistenten Benji Kirkman war die Ähnlichkeit zwischen dem Kameragehäuse der FX9 und der PXW-FS7. Das meiste Zubehör der FS7 passt auf die FX9. Die Basis beider Kameras ist identisch, sodass Sie die gleichen Schulterpolster usw. verwenden können. Die Oberseite identisch und die meisten Befestigungslöcher sind genau gleich, sodass die meisten Deckplatten der FS7 auch auf die FX9 passen. Der Griff der FX9 und der Anschluss auf der Oberseite der FX9 wurden geringfügig verändert. Das liegt daran, dass die FX9 mit einer sehr starken wetterfesten Versiegelung ausgestattet ist. Um alle Öffnungen herum befinden sich Dichtungen und O-Ringe, um Staub und Feuchtigkeit vom Kameragehäuse fernzuhalten.
Neu gestaltete Steuerung der FX9
Das Industriedesign-Team von Sony hat viel Zeit damit verbracht, Feedback von Kunden zu sammeln, und das Menüsystem der FX9 ist ein bedeutender Fortschritt. Es stehen noch viele Optionen zur Auswahl, wie S&Q, Intervallaufzeichnung, Cache-Aufzeichnung und Sensorscanmodi, jedoch ist das Layout logischer und folgt den Konventionen von VENICE.
Die Interaktion mit dem Menüsystem wurde ebenfalls verbessert. Seitlich an der Kamera befinden sich Richtungstasten sowie ein großer Scroll-Knopf rechts an der Vorderseite der Kamera. Die Auswahl der Funktion erfolgt per Druck. Wenn sich die Kamera auf Ihrer Schulter befindet, ist das genau die Stelle, an der Sie die Steuerung des Hauptmenüs haben möchten. Der Joystick des neu gestalteten SmartGrip ermöglicht auch die direkte Steuerung der wichtigsten Funktionen, die im Sucher angezeigt werden, ohne dass das gesamte Menü geöffnet werden muss.
Der SmartGrip verwendet Micro-USB, um die Verzögerung zu reduzieren – genau wie die Kameras der Alpha-Serie von Sony. Eine herkömmliche 2,5-mm-Fernanschlussbuchse bleibt jedoch für die Kompatibilität mit Geräten von Drittanbietern erhalten. Eine weitere FX9-Innovation sind kleine LED-Anzeigen, die Ihnen zeigen, wie die Kamera eingerichtet ist. Aktivieren Sie einen automatischen Modus, z. B. Auto-Shutter, und eine LED leuchtet auf. Dadurch soll verhindert werden, dass versehentlich ein Automatikmodus oder eine automatische Funktion ausgewählt wird.
Nach einem langen Aufnahmetag war Benji ganz klar der Meinung, dass die Kamera intuitiver und einfacher zu bedienen ist als die PXW-FS7. Besonders gut gefiel ihm die Möglichkeit, den Weißabgleich in CineEI zu ändern, sodass Regisseur und DoP live am Set ein Bild betrachten können, das so nah wie möglich am Endergebnis ist.
DoP Olan erklärte, dass Hauttöne für ihn von großer Bedeutung sind und dass er mit dem, was er gesehen hat, sehr zufrieden war. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen war er der Meinung, dass die Hauttöne wirklich gut aussehen – nicht trüb wie bei anderen Kameras. Ich muss ihm zustimmen. Wir sehen Sodys Gesicht im gesamten Video, manchmal sehr nah. Das sieht gut aus, wirklich gut. Olan war auch vom 35-mm-E-Mount-Objektiv (SEL35F14Z) von Sony beeindruckt. Seiner Ansicht nach erzeugt es ein schönes Bild, während die High-Speed-Autofokus-Funktion die Objektive von Sony im Vergleich zu herkömmlichen Filmobjektiven zu einer interessanten Option macht.
Fazit
Für wen ist die FX9 also gedacht? Sie ersetzt die FS7 nicht, sondern wird parallel eingesetzt.
Die FX9 ist natürlich für alle interessant, die eine Vollformatkamera suchen und sich die VENICE von Sony nicht leisten können. Dank des wirklich beeindruckenden Autofokus kann sie möglicherweise auch einen Platz in Produktionen mit großem Budget finden. Die Bildqualität ist sicherlich gut genug für eine Vielzahl von High-End-Arbeiten. Dies sollte noch besser werden, wenn die 16-Bit-RAW-Ausgabe aktiviert wird. Die Erweiterungseinheit XDCA-FX9 und ein geeigneter externer RAW-Recorder sind für RAW erforderlich.
Ein guter Colourist kann zwar fast jede Kamera gut aussehen lassen, aber das erfordert ebenso viel Geschick wie Zeit. Die neue Farbwissenschaft macht es jedem leicht, schnell wirklich schöne Bilder zu erhalten. Wenn Sie nur wenig Zeit für die Bewertung haben, können Sie mit dem benutzerdefinierten Modus und S-Cinetone™ ähnlich schöne Bilder erstellen, ohne dass eine Anpassung erforderlich ist. Downsampling von 6K bedeutet, dass UHD-Bilder weniger Rauschen, mehr Details und eine höhere Auflösung aufweisen, als es mit einem 4K-Sensor möglich ist, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Dateigröße oder des Workflows kommt.
Bei Nachrichten oder Dokumentationen ermöglicht der Vollformatsensor eine geringere Tiefenschärfe, während der Autofokus viele der Herausforderungen bei der Aufnahme mit einem so flachen DoF-Objektiv meistert. Wenn Sie bereits über eine große Auswahl an Super-35-mm-Objektiven verfügen, können Sie auch diese verwenden. Sie können den 6K-Vollformat-Modus nicht mit Objektiven verwenden, die für Super-35-mm entwickelt wurden. Sie profitieren dennoch von verbesserten Farben, dem erhöhten Dynamikbereich und dem geringeren Bildrauschen. Diese Verbesserungen allein machen die FX9 wertvoll.