PXW-FS5: Aufnahmetipps
Im ersten Teil dieser Reihe verrät Alister Chapman, wie man die optimale Bildqualität mit der PXW-FS5 von Sony erhält.
Mit den standardmäßigen Werkseinstellungen erreicht die PXW-FS5 eine sehr hohe Bildqualität, bietet aber auch viele Möglichkeiten, die Bildqualität auf die persönlichen Bedürfnisse des Anwenders auszulegen oder verschiedene Looks zu erstellen. Ist ein filmähnlicher Workflow erwünscht, kann die PXW-FS5 auch mit S-Log2 und S-Log3 drehen. Hier ist es das Ziel, ein ideales „digitales Negativ“ für die Postproduktion zu erfassen, wo es angepasst, die Farben korrigiert und eine breite Palette unterschiedlicher Looks erzeugt werden können.
Picture Profiles
Die PXW-FS5 enthält neun vorprogrammierte Picture Profiles. Hierbei handelt es sich um im Camcorder gespeicherte Voreinstellungen, die jeweils einen anderen Look erzeugen. Sie können die Picture Profiles direkt verwenden oder die Einstellungen abstimmen und auf Ihre Bedürfnisse auslegen.
Die Picture Profiles 1 bis 6 sind alle auf den Standarddreh ausgelegt, bei dem das im Sucher angezeigte Bild auch das Bild ist, das der Endnutzer sehen wird. Die Picture Profiles 7, 8 und 9 sind für Aufnahmen mit den Log-Gammas von Sony , also S-Log2, S-Log3 und RAW, bestimmt, wo die Farbkorrektur am Rechner einen wichtigen Bestandteil des Workflows ausmacht.
Aus Gründen der Einfachheit bespreche ich zuerst die Picture Profiles 1 bis 6. Die zweite Hälfte dieses Dokument beschäftigt sich mit S-Log2 und S-Log3 mit den Picture Profiles 7, 8 und 9.
Die Verwendung der Picture Profiles ist ganz einfach. Sie müssen nur die Picture-Profile-Taste an der Seite der Kamera drücken und dann mit dem Drehregler oder dem Joystick am Handgriff durch die Profile scrollen, bis Sie das gewünschte gefunden haben.
HINWEIS: Wenn Sie die Einstellungen innerhalb der Picture Profiles ändern wollen, können Sie sie auf die Werkseinstellungen zurücksetzen, indem Sie die Einstellungen des Picture Profiles öffnen und „Reset“ wählen. Damit werden die Werkseinstellungen wiederhergestellt.
Beim Ändern der Einstellungen der PXW-FS5 sollte man immer beachten, dass die schönsten Bilder fast immer bei der nativen Empfindlichkeit der PXW-FS5 entstehen. Die native Empfindlichkeit kann einfach eingestellt werden, indem Sie bei der Verstärkungs-/ISO-Wahl (im Kameramenü) Verstärkung wählen und den Wert auf 0 dB setzen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kamera bei jeder ausgewählten Gammakurve immer bei optimaler Empfindlichkeit läuft. Wenn Sie anstelle der Verstärkung lieber ISO verwenden, ist Vorsicht geboten, da verschiedene Gammakurven eine unterschiedliche Helligkeit und unterschiedliche Kontraste haben. Daher hängt der ISO-Wert der nativen Empfindlichkeit der Kamera davon ab, welche Gammakurve ausgewählt wurde. In der folgenden Tabelle können Sie sehen, welcher ISO-Wert das niedrigste Rauschen und den größten Dynamikbereich bei jeder Gammakurve bietet.
Um Verwirrung zu vermeiden, empfehle ich, die Verstärkung und nicht ISO zu verwenden.
Schauen wir uns einmal an, was jedes Profil als Standard zu bieten hat.
Picture Profile 1 spiegelt die Standardeinstellungen des Camcorders wider.
Picture Profile 2 bietet einen Look, der die Bilder einer typischen DSLR-Kamera nachahmt. Die Bilder haben hohe Kontraste mit tiefen, dunklen Schatten und lebhaften, kräftigen Farben. Dieses Profil passt gut zu Musikvideos, Festivals, Veranstaltung und allen anderen Anwendungen, die lebendig und bunt aussehen sollen.
Picture Profile 3 verwendet die Gammakurve ITU709 und den Pro-Farbmodus. ITU709 ist die Standard-Gammakurve für HD-Fernsehen. Daher liefert diese Kombination einen natürlichen Kontrast mit schönen natürlichen Farben, die in der Postproduktion bei Bedarf bearbeitet und abgestimmt werden können.
Picture Profile 4 verwendet die Gammakurve ITU709 mit dem Farbmodus 709. Das Endergebnis ist der Standardeinstellung sehr ähnlich, aber die Farben sind einfach ein bisschen satter.
Picture Profile 5 nutzt eine der vier Cinegammas der PXW-FS5. Die Cinegamma-Gammakurven liefern einen verbesserten Dynamikbereich, mit dem die Kamera auch schwierige Lichtverhältnisse meistern kann. Diese Kurven bieten einen besseren filmähnlichen Roll-off der Highlights, sodass Überbelichtung und sehr hellen Szenen oft besser aussehen. Die Farben sind etwas gedämpft (weniger gesättigt), was weiter zum filmähnlichen Look beiträgt. Das 5. Profil passt sehr gut zu sonnigen Außenszenen oder sonstigen Aufnahmen mit hellen Highlights. Es bietet sich auch an, wenn Sie einen filmähnlichen, weniger kontrastreichen Look direkt bei der Aufnahme erstellen wollen. HINWEIS: Um die Cinegammas so gut wie möglich zu nutzen, sollten sie etwas dunkler als reguläre Gammakurven belichtet werden. Bei Bedarf können leichte Anpassungen der Helligkeit auch in der Postproduktion vorgenommen werden. Bei konventionellen Gammakurven ist es gängig, Gesichter und Hauttönen bei rund 70 % zu belichten. Bei den Cinegammas würde ich für Gesichter und Hauttöne ca. 60 – 65 % empfehlen, da so zusätzlicher Belichtungsspielraum entsteht und die Highlights oft viel schöner wirken.
Picture Profile 6 ist dem 5. Profil sehr ähnlich. Der einzige Unterschied besteht darin, dass hier Cinegamma 2 anstelle von Cinegamma 1 zum Einsatz kommt. Cinegamma 2 ist fast genau die gleiche Gammakurve wie Cinegamma 1 mit einem wichtigen Unterschied. Der höchste Aufnahmepegel von Cinegamma 2 ist auf 100 % (100 IRE) begrenzt. Dies bedeutet, dass diese Kurve die 100 %-Grenze von Fernsehübertragungen niemals überschreiten kann. Das Picture Profile 6 ist daher eine sichere Wahl für jede Art von Live-Feed zur Sendung oder jegliche Aufnahmen, die ohne Farbkorrektur ausgestrahlt werden. Alle anderen Gammakurven (mit Ausnahme von S-Log3) der PXW-FS5 können sogar bei Pegeln eingesetzt werden, die 100 % übersteigen. Dies ist normal bei modernen digitalen Videokameras, da die Kurve der Kamera erlaubt, den gesamten Aufzeichnungsbereich zu nutzen.
Innerhalb der einzelnen Profile gibt es viele Einstellungen, die geändert werden können, wie etwa die Bildschärfe, Sättigung (Farbintensität), den Farbmodus (Matrix) und die Gammakurve. Die zwei wichtigsten Anpassungen sind einerseits die Gammakurve, die den zu erfassenden Bildkontrast und den Dynamikbereich ändert, und andererseits der Farbmodus, der die Intensität und den Farbton der aufgezeichneten Farben beeinflusst. Sie können jede Gammakurve mit jedem Farbmodus kombinieren, um ein benutzerdefiniertes Picture Profile zu erstellen.
Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Gammakurven.
Standard Gamma ist die Standard-Gammakurve der Kamera. Auf den meisten herkömmlichen Fernsehern liefert sie schöne realistische Kontraste.
Cinegamma 1 ist eine der vier Cinegamma-Kurven von Sony. Die Cinegammas verfügen alle über einen erweiterten Dynamikbereich, mit dem sie auch schwierige Lichtverhältnisse gut bewältigen. Darüber hinaus haben diese Kurven einen filmähnlichen Roll-off der Highlights, mit dem Überbelichtung natürlicher aussieht als der oft „elektronische“ Look, der bei der Überbelichtung konventioneller Gammakurven entstehen kann. Cinegamma 1 hat den breitesten Dynamikbereich aller Cinegammas und passt gut zu hellen Szenen oder Dreharbeiten im Freien. Der breitere Dynamikbereich bedeutet, dass die angezeigten Kontraste etwas niedriger als bei den Standard-Gammakurven ist. Zudem sind die Cinegammas darauf ausgelegt, etwas niedriger als normale Gammakurven belichtet zu werden. Bei normalen Gammakurven würde man Hauttöne bei ca. 70 % belichten. Die Cinegammas wirken besser, wenn Sie etwas dunkler belichtet werden. Hauttöne liegen hier bei ca. 60 %. Die etwas dunklere Belichtung verbessert das Roll-off der Highlights. Mit einer kleinen Farbkorrektur oder einer Anpassung können Sie die Bilder in der Postproduktion wieder etwas aufhellen. Cinegamma 1 ist meine Gammakurve der Wahl für Außendrehs oder helle Szenen. Cinegamma 1 ist mit Hypergamma 4 von Sony identisch.
Cinegamma 1 ist meine Gammakurve der Wahl für Außendrehs oder helle Szenen.
Alister Chapman
Filmmaker
Cinegamma 2 ist fast mit Cinegamma 1 gleichzusetzen, außer dass die Kurve einen etwas niedrigeren Aufnahmepegel hat, sodass 100 % nie überstiegen wird. Die anderen Gammakurven der PXW-FS5 können bis zu 109 % aufzeichnen. Das bietet mehr Flexibilität in der Postproduktion, bedeutet aber auch, dass sich Cinegamma 2 am besten für die direkte Ausstrahlung oder sonstige Anwendungen eignet, bei denen die Aufnahmen vor der Sendung nicht weiter korrigiert oder bearbeitet werden.
Cinegamma 3 hat einen etwas kleineren Dynamikbereich als Cinegamma 1, was das Bild etwas kontrastreicher macht.
Die Schatten von Cinegamma 4 sind etwas heller. Dies kann hilfreich sein, wenn Sie dunklere Szenen drehen und einen guten Dynamikbereich sowie ein schönes Roll-off der Highlights brauchen.
Die Gammakurve ITU709 ist die Standardkurve für HD-Fernsehproduktionen. Bei der Wiedergabe auf einem normalen HDTV liefert diese Gammakurve also realistische und natürliche Kontraste bei einem jedoch begrenzten Dynamikbereich.
Die Gammakurve ITU709 (800) ähnelt in den Schatten und im mittleren Bereich der regulären ITU709 und erzeugt somit natürliche Kontraste im mittleren Bereich. Sie bietet aber auch einen erweiterten Dynamikbereich (800 %) mit Roll-off der Highlights, um hellere Szenen oder größere Dynamikbereiche besser zu bewältigen. S-Log2/S-Log3: S-Log2/S-Log3 erkläre ich weiter unten im Detail.
Empfohlene Belichtungspegel für Standard-Gammakurven und Cinegammas
Bei der Verwendung normaler Gammakurven wie ITU709 ist es gang und gäbe, Hauttöne bei ca. 70 % zu belichten und weißes Papier o. Ä. bei rund 90 %. Eine Möglichkeit wäre Zebra bei 70 % mit einem leichten Zebramuster z. B. auf einem Gesicht.
HINWEIS: Achten Sie bei der Verwendung der Cinegammas bitte darauf, dass bei diesen Kurven eine Farbkorrektur vorgesehen ist. Daher sollten sie etwas dunkler belichtet werden. Mit etwas dunkler Belichtung können Sie einen größeren Highlight-Bereich erfassen und erreichen besseres Roll-off bei Überbelichtung. Meiner Erfahrung nach entstehen die besten Ergebnisse mit den Cinegammas, wenn ich weißes Papier bei ca. 75 bis 80 % oder Hauttöne bei Werten von 60 bis 65 % belichte. Wenn die Firmware Ihrer PXW-FS5 auf dem neuesten Stand ist, können Sie den Zebra-Wert auf 60 % setzen und dies nutzen, um die Hauttöne zu belichten. In der Postproduktion können Sie dann eine einfache Verstärkung hinzufügen oder die Helligkeit korrigieren, wenn Sie das Gefühl haben, dass das Bild etwas heller sein sollte.
Änderungen des Farbmodus ändert die Art und Weise, wie der Camcorder Farben wiedergibt. Denken Sie daran, dass Sie jede Gammakurve mit jedem Farbmodus kombinieren können, um Ihren eigenen Look zu erstellen. Der Standard-Farbmodus liefert ziemlich lebhafte, aber neutrale Farben.
Der Standard-Farbmodus liefert ziemlich lebhafte, aber neutrale Farben.
Der Standbild-Farbmodus imitiert die Farben einer DSLR oder Standbildkamera. Die Farben sind ein wenig satter (lebhafter) als der Standard und Rot- und Blautöne sind etwas tiefer.
Der Kino-Farbmodus ist in erster Linie auf die Verwendung mit den Cinegammas und die Erzeugung eines filmähnlichen Looks ausgelegt. In diesem Sinne liefert der Kino-Farbmodus ein etwas weniger gesättigtes Bild mit blaueren Blautönen, die stark an Film erinnern.
Der Pro-Farbmodus liefert eine sehr leicht reduzierte Sättigung und sieht somit weniger lebendig als der Standardmodus aus. Die Farben sind jedoch sehr präzise und angenehm. Das ist besonders nützlich für Bilder, die bearbeitet, korrigiert oder auf sonstige Weise in der Postproduktion geändert werden.
ITU709 ist für den Einsatz mit der Gammakurve ITU709 gedacht und liefert realistischere Farben auf einem normalen HDTV. Dieser Modus ist leicht bläulicher als der Standard-Farbmodus.
Der S/W-Modus liefert ein Schwarz-weiß-Bild. Ich persönlich würde diesen Modus nicht verwenden, sondern zuerst in Farbe drehen und anschließend in der Postproduktion zu schwarz-weiß ändern. Dadurch besteht weiterhin die Möglichkeit, die Farbe zu lassen, wenn schwarz-weiß doch nicht passt.
Wenn Sie ändern wollen, wie lebendig die Farben sind, oder einen anderen Farbmodus auswählen wollen, können Sie den Farbpegel auch über die Sättigungssteuerung anheben oder senken. Ein positiver Wert erhöht den Farbwert, ein negativer senkt ihn. Wenn Sie Aufnahmen für die direkte Fernsehausstrahlung produzieren, würde ich empfehlen, die Sättigung nicht zu steigern. Wenn Sie Veranstaltungen oder Auftritte filmen, die sehr kräftige Farben oder farbige Lichter enthalten, kann es vorteilhaft sein, die Sättigung beim Dreh etwas zu verringern (-10 bis -15), um Farb-Clipping zu vermeiden.
Aufnahmen in S-Log2, S-Log3 und RAW (Picture Profiles 7, 8 und 9)
Die Picture Profiles 7, 8 und 9 sind für den Dreh mit S-Log und S-Log3 gedacht und sollten auch bei RAW-Aufnahmen verwendet werden. Man muss auf jeden Fall verstehen, dass sich der Workflow beim Dreh in S-Log2/3 und RAW sehr von der Arbeit mit den Standard-Gammakurven unterscheidet. Ziel ist es, ein ideales „digitales Negativ“ zu erfassen. Der endgültige Look wird dann in der Postproduktion durch die Farbkorrektur erzeugt. Die Aufnahmen können beim Dreh gerne flach, verwaschen und uninteressant aussehen. Das Bild wird erst bei der Farbkorrektur in der Postproduktion richtig zum Leben erweckt. Beim Dreh in RAW sollten Sie ebenfalls die Picture Profiles 7,8 oder 9 verwenden, um sicherzustellen, dass die Kamera korrekt eingerichtet ist und damit Sie den vollen Dynamikbereich über S-Log2/3 sichten können. Die Belichtung und der Weißabgleich für RAW sind die gleichen wie bei S-Log2/3. Befolgen Sie also einfach die Anleitung für S-Log2/3.
Bitte beachten Sie, dass für die RAW-Option der optionale Firmware-Schlüssel CBKZ-FS5RIF erforderlich ist.
Picture Profile 7 – S-Log2 mit S-Gamut.
Picture Profile 8 – S-Log3 mit S-Gamut3.cine.
Picture Profile 9 – S-Log3 mit S-gamut3.
Bei Aufnahmen mit S-Log2/3 und RAW arbeitet man mit sehr anderen Helligkeitspegeln als beim Dreh mit Standard-Gammas. Diese Pegel muss man kennen. Sony hat die folgenden Basispegel für die Belichtung mit S-Log2/3 veröffentlicht:
S-Log2 wird mit Mittelgrau bei 32 % und mit Weiß bei 59 % belichtet (Hauttöne 45 – 50 %).
S-Log3 wird mit Mittelgrau bei 41 % und mit Weiß bei 61 % (Hauttöne 47 – 52 %).
Beim Dreh mit fast jeder Log-Kamera ist es allerdings wünschenswert, bei etwas helleren Werten als den Pegeln der Basisbelichtung zu filmen. Ungefähr 1 bis 2 Stufen heller in Log zu drehen, ist bei der Film-, Fernseh- und Werbespotproduktion gang und gäbe. Die PXW-FS5 ist da nicht anders. Im Gegensatz zu Standard-Gammakurven, die nicht gut mit Überbelichtung umgehen können, funktionieren Log-Gammakurven am besten, wenn sie hell belichtet werden. Überbelichtung ist auf jeden Fall besser als Unterbelichtung. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich in den meisten Situationen die besten Ergebnisse erreiche, wenn ich bei Pegeln filme, die zwischen 1 und 1,5 Stufen heller als die Basispegel sind. Daher empfehle ich die folgenden Belichtungspegel für sowohl S-Log2 als auch S-Log3:
Mittelgrau: 48 bis 52 %
Hauttöne: 56 bis 62 %
Weiß: 68 bis 72 %
Diese Helligkeitspegel erreichen Sie ganz leicht, wenn Sie den Zebrawert auf 70 % stellen und dann ein weißes Blatt Papier so belichten, dass das Zebra-Muster ganz leicht auf dem Papier zu sehen ist. Mit der neuesten Firmware können Sie den Zebrawert auch auf 58 % setzen und den Hautton mit etwas Zebramuster belichten. Wenn Sie eine hochwertige Graukarte haben, können Sie die Zebrawerte auch auf 50 % setzen. Eine weitere einfache Methode, um die Basisbelichtung um 1,5 Stufen (1,5 EV) zu übersteigen, ist die Nutzung eines Offsets oder der automatischen Belichtung. Hier müssen Sie nur die automatische Belichtung anschalten, das Kameramenü aufrufen und die AE-Shift-Funktion nutzen, um einen Offset zwischen +1 und +1,5 EV einzustellen. Ich schlage vor, alle Bedienelemente auf manuell zu setzen und nur die automatische Blende oder den automatischen ND-Filter zu nutzen. Jetzt nutzt die Kamera jedes Mal eine um 1,5 Stufen hellere Belichtung als die Basiseinstellungen, wenn die automatische Belichtung verwendet wird. Ich stellte normalerweise die manuelle Belichtung der Kamera ein und nutze dann die „Push Auto“-Taste zur Blendensteuerung, um die Belichtung kurz automatisch einzustellen. Das geht schnell und einfach und ist sehr praktisch bei Aufnahmen unterwegs.
Farbraum und Weißabgleich bei der Aufnahme in S-Log2/3
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, besonders wenn Sie die PXW-FS5 gemeinsam mit anderen S-Log-Kameras einsetzen, sollten Sie den richtigen Farbraum verwenden.
Bei S-Log2 sollten Sie S-Gamut verwenden.
Für S-Log3 bieten sich entweder S-Gamut3 oder S-Gamut3.cine an.
Ich würde S-Gamut3.cine für S-Log3 empfehlen, da dieser Farbraum am besten zum Sensor der PXW-FS5 passt.
Beim Dreh in S-Log2/3 und RAW ist der Weißabgleich voreingestellt, damit der beste Dynamikbereich bei wechselnden Lichtverhältnissen entsteht. Daher sollten Sie die für Ihre Lichtbedingungen angemessene Kombination aus Farbraum und Weißabgleich wählen. Als Faustregel sollten Sie 5.500K für Drehs im Tageslicht und im Freien, 4.300K für fluoreszierende Bürobeleuchtung oder ähnliches und 3.200K für Szenen bei Wolframlicht verwenden. Kleine Korrekturen können auch noch während der Postproduktion oder bei der Farbkorrektur am Weißabgleich durchgeführt werden. Das ist für diese Art von Workflow ganz normal.
Die Wahl zwischen S-Log2 und S-Log3
Da die PXW-FS5 keine LUT-Tabellen („Look-Up-Tabellen“) hat, finde ich es einfacher, mit S-Log2 zu drehen. Hier wirken die Bilder auf dem Sucher kontrastreicher und angenehmer und können im Vergleich zu S-Log3 auch einfacher fokussiert werden.
S-Log3 ermöglicht in den meisten Fällen eine einfachere Farbkorrektur, aber aufgrund der 8 Bit-Aufnahme der Kamera in UHD funktioniert S-Log2 oft am besten. Wenn Sie in HD drehen, dann kann S-Log3 sehr gut passen. Wenn Sie die PXW-FS5 mit einer anderen S-Log2/3-Kamera nutzen, sollten beide Kameras die gleiche Log-Kurve und den gleichen Farbraum nutzen, um die Farbkorrektur und Postproduktion zu erleichtern.
Weitere Informationen
Alister Chapman ist ein Kameramann mit 20 Jahren Erfahrung im Bereich Broadcast und Leiter des von ihm gegründeten Unternehmens „Ingenious“, das sich auf Videoproduktionen, Fernsehproduktionen und Multimedia spezialisiert. Die in diesem Artikel vertretene Meinung spiegelt die eines einzelnen, von Sony unabhängigen Autors und nicht die der Sony Corporation oder deren Tochtergesellschaften wieder.