JSAT rüstet die Studio-Regieräume auf
Upgrades mit Schwerpunkt auf der HDR-Produktion für 4K-Sendungen
Im SKY Perfect Tokyo Media Center gibt es sechs Studio-Regieräume. Drei davon sind mit Studios verbunden, bei den weiteren handelt es sich um Remote-Hubs für Übertragungen. Das Upgrade wurde für die drei Studio-Regieräume vorgenommen.
Wir senden derzeit in 4K über drei Kanäle auf unserem SKY Perfect! Premium Service. Das Upgrade der drei Studio-Regieräume bezog sich auf die Übertragung in 4K. Seit unserem Umzug nach Tokio im Jahr 2009 waren fast zehn Jahre vergangen. Daher war es an der Zeit, unsere Ausrüstung zu modernisieren. Die Aufrüstung der aktuellen HD-Regieräume bot uns die Gelegenheit, den Umstieg auf 4K HDR in Angriff zu nehmen.
Eine Systemkonfiguration auf Basis von XVS-8000 und HDC-4300
Das Herzstück des System-Setups bildet ein 4K-4-M/E-Mischer XVS-8000. Hinzu kommen vier permanente tragbare HDC-4300-Multiformat-Kameras und eine Kapazität von bis zu sechs Kameras.
Das System ist so ausgelegt, dass als Kamerabasisstationen (CCUs) und Basisband-Prozessoreinheiten (BPUs) fünf HDCU-2500-Einheiten und fünf BPU-4000-Einheiten genutzt werden, sodass eine fünfte Kamera ohne Anpassungen und eine sechste Kamera neben einer CCU und einer BPU betrieben werden können.
Vereinfachung des Systems mit festgelegtem 4K-Betrieb und HD-Produktionsoptionen
Der Studio-Regieraum, der dieses Mal aufgerüstet wurde, sollte hauptsächlich der 4K-Produktion dienen, aber auch den Einsatz der etablierten HD-Produktion ermöglichen.
Das Unternehmen musste neben Broadcast auch andere Distributionsmöglichkeiten in Betracht ziehen. Daher suchten wir nach einem System, das die Content-Produktion in SDR und HDR sowie den Farbräumen HLG, PQ, ITU-R BT.709 und BT.2020 flexibel handhaben kann. Die wichtigste Frage war: Welcher grundlegende Ansatz soll bei der Systemkonfiguration zum Tragen kommen?
Nach vielen Studien und Bewertungen sowie Vorschlägen von Sony haben wir uns für ein einfaches Design entschieden, bei dem der Kontrollraum immer 4K nutzt und HD-Programme in den letzten Produktionsphasen auf HD herunterskaliert werden.
Dieser Ansatz war benutzerfreundlich und sorgte für weniger Gesamtkosten. Aufgrund der Planungszeit wurde auf 12G-SDI und IP zugunsten von 3D-SGI verzichtet. Um diesen Ansatz optimal zu nutzen, haben wir die Signale ermittelt, die in 4K (Bildqualität/Auflösung) überwacht werden mussten. Beim Rest wurde einzelnes 2SI (2 Sample Interleave) 3G-SDI verwendet, um 4K-Videosignale direkt in HD für das Monitoring zu empfangen.
In der Theorie könnten hierbei Treppeneffekte entstehen. In der Praxis war dies aber nicht der Fall, sodass sich das Unternehmen für diese Herangehensweise entschied. Mit dem System lassen sich zudem Live-Inhalte gleichzeitig in 4K HDR, 4K SDR und HD SDR übertragen.
Ein Konzept, das einen Betrieb wie in HD ermöglicht
Da das Unternehmen den Betrieb nicht selbst übernehmen konnte und externe Techniker damit beauftragte, musste das System auf die gleiche Weise wie der vorhandene HD-Regieraum betrieben werden.
Daher war eine Umgebung gefragt, die es unerfahrenen Bedienern ermöglichte, Signale in jeder Situation genau zu überwachen. Sony stellte daher eine Batch-Konfigurationsoption für alle Funktionen bereit und ermöglichte eine automatische LUT-Umschaltung für jeden 4K-Monitor während des 4K-HDR-Betriebs und eine automatische Verbindungsfunktion für 4K/HD-Monitore bei gleichzeitiger 4K/HD-Produktion.
Der Betrieb des Systems in einem neuen Format erforderte Übung, genauso wie die damalige Umstellung von SD zu HD. Bisher gab es jedoch noch keine größeren Probleme oder Unsicherheiten, sodass wir von Anfang so arbeiten konnten, wie wir es gewohnt waren.
HDR-Fähigkeit ohne nennenswerte Zusatzkosten
Wir werden oft gefragt, ob es wirklich einen Bedarf an HDR-Kompatibilität im Studio gibt. Alle Tests, die wir bisher gemacht haben, zeigen, dass HDR selbst bei Studioprogrammen einen deutlichen Effekt hat.
Bei den von uns produzierten Programmen handelt es sich größtenteils um Sport- und Live-Programme, sodass wir konsistente Inhalte in HDR während des Einsatzes produzieren wollten. Darüber hinaus ist der Großteil der 4K-Kernkomponenten von Sony HDR-fähig, sodass ohne zusätzliche Investitionen ein Upgrade auf ein HDR-fähiges Studio und einen entsprechenden Regieraum möglich war.
Im Rahmen unserer Programmproduktionsziele betreiben wir den Regieraum mit SDR (BT.709) oder HDR, nutzen derzeit jedoch häufiger SDR, da wir damit bereits vertraut sind. Sobald wir mehr Erfahrung mit HDR gesammelt haben, möchten wir auch aktiver HDR-Programme produzieren. Wir hoffen auch auf einen Einsatz durch Sendeanstalten auf anderen Kanälen.
Systemkonfiguration per Einsatz von HDRC-4000
Ohne das Know-how von Sony und die breite Palette an Live-Systemkomponenten in 4K HDR hätten wir dieses System meiner Meinung nach nicht zusammenstellen können. Ein anderes Unternehmen als Sony hätte uns hierbei sicherlich nicht so gut unterstützen können.
Insbesondere mehrere Auflösungen, Farbräume und gleichzeitige 4K/HD-Übertragungen wären ohne die HDR-Produktionskonverter HDRC-4000 von Sony nicht möglich gewesen. 4K-Sendungen verwenden oft eine HD-Quelle. Wir sind jedoch besonders zufrieden mit der Qualität des hochskalierten Bildes, das von der HDRC-4000 produziert wird.
Integrationsfähigkeit und Baugeschwindigkeit
Beim Upgrade des Studio-Regieraums war es unserer Ansicht nach die beste Wahl, die gesamte Integration, einschließlich der notwendigen Produkte anderer Unternehmen und des hochwertigen Supports, Sony anzuvertrauen.
Dies war ein spezielles Upgrade, das die Filmausrüstung statt Tontechnik oder Kommunikation betraf. Sony führte alle Baumaßnahmen vor Ort durch, was durch die bereits vorhandene notwendige Ausrüstung und Verkabelung, die intakt bleiben mussten, sowie die Betriebsprüfung innerhalb des engen Zeitraums von nur einem Monat erschwert wurde.
Sony hat uns bereits bei der Ausstattung und Integration unterstützt. Jetzt freuen wir uns auf Softwareanwendungen und -updates, die unseren Betrieb in Zukunft weiter optimieren.