Ist Konnektivität der größte Gamechanger für die Nachrichtenproduktion?

Oktober 23, 2023

Verfasst von Hitomi Hamaba, Product and Marketing Lead Cloud Solutions, Sony

Für Journalisten in der Außenberichterstattung mit Zeitdruck könnte die Konnektivität der Kamera wohl oberste Priorität werden. Hitomi Hamaba von Sony argumentiert, dass die direkte Integration von Camcordern in moderne cloudbasierte Nachrichtenworkflows Planung und Umsetzung beschleunigen und vereinfachen kann – gerade dann, wenn der Veröffentlichungsdruck besonders hoch ist.

In der heutigen Multiplattform-Welt, in der Zuschauern eine nahezu unbegrenzte Auswahl an rund um die Uhr verfügbare Nachrichten zur Verfügung steht, stellt jede verzögerte Veröffentlichung nicht einfach nur eine kleine Unannehmlichkeit dar – sie bedeutet eine wahrscheinlich sinkende Einschaltquote.

Hitomi Hamaba
Sony

Brandaktuelle erste Veröffentlichung von Nachrichten

Seien es Telefone, Fitnesstracker, Drohnen oder intelligente Lautsprecher: Vernetzte Geräte sind mittlerweile überall präsent. Trotzdem gibt es immer noch nur wenige professionelle Camcorder, die über Drahtloskonnektivität als integrale Funktion verfügen und sich so für die Arbeit von Nachrichtenteams eignen.

Eine Ausnahme stellt hier der beliebte Sony Z280 dar, der Full HD- oder 4K-Videos in Broadcast-Qualität über drahtgebundene und drahtlose Netzwerke streamen kann. Ansonsten bleiben die meisten professionellen Kameras stur bei ihrem bisherigen Ansatz: keine Vernetzung ohne Hinzufügen von Zubehör. Das fühlt sich im heutigen Zeitalter des stets aktiven IoT (Internet of Things) nun wahrlich wie eine Anomalie an.

Warum sollte Drahtloskonnektivität also heute für Nachrichtenteams wichtig sein? Die offensichtlichste Antwort lautet: Schnelligkeit.

Wenn ein Reporter seine Kamera packt und an den Ort einer brandaktuellen Meldung eilt, dann ist er bereits mit einer Herausforderung konfrontiert: Er muss die Videoaufnahme an die Zentrale übermitteln, damit die Redaktionsteams mit der Erstellung des Beitrags beginnen können. Und wenn das Studio eine längere Autofahrt vom Ort des Geschehens entfernt ist oder sich sogar in einem anderen Land befindet, dann kann es lange dauern bis die wertvollen Aufnahmen auf der Speicherkarte ihr Ziel erreichen.

Eine Person mit einer Kamera, die Nachrichten auf der Straße aufzeichnet
Editing-Bildschirm in einem Studio

Herstellung der Verbindung zwischen Außenberichterstattung und Newsroom

Die Übertragung von Live- oder aufgezeichneten Inhalten über eine spezielle Satellitenverbindung gibt es schon seit Jahrzehnten, aber sie ist teuer und technisch aufwändig. Daher eignet sie sich nicht für die meisten alltäglichen journalistischen Zwecke. Dank der Einführung von WLAN und mobiler Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzwerke gibt es nun jedoch eine weitaus praktischere und kostengünstigere Möglichkeit der Übertragung von Inhalten von der Kamera ins Studio.

Die drahtlose Übermittlung dieser Aufnahme in (nahezu) Echtzeit verschafft den Nachrichtenteams einen massiven Vorteil, da sie einen Beitrag so bereits innerhalb von Minuten statt Stunden fertigstellen und veröffentlichen können. Noch besser ist es, wenn jeder Kameraclip bereits mit Planungs-Metadaten aus dem Computersystem des Newsrooms gekoppelt ist, denn dann können die Cutter noch mehr Zeit beim Erstellen des sendefertigen Beitrags einsparen.

 

Wussten Sie das schon?

Viele Sendeanstalten und Nachrichtenagenturen verlassen sich hinsichtlich Drahtloskonnektivität auf spezielle Rucksäcke, die von Kameraleuten oder selbst aufzeichnenden Journalisten getragen werden. Diese Rucksäcke sind schwer, sperrig und kosten häufig mehr als die Kamera selbst. Sie ermöglichen die Konnektivität vor Ort entweder über eine WLAN- oder Mobilfunkverbindung.

Natürlich bedeutet mehr Hardware gleichzeitig auch höhere Investitionsausgaben und eine größere Anzahl an Vermögenswerten, die es zu lagern, verwalten und warten gilt. Bei einer größeren Sendeanstalt oder Agentur, die Dutzende oder Hunderte Kameras im Einsatz hat, beläuft sich das auf einen ganz erheblichen zusätzlichen Kostenaufwand.

Die Mediengruppe Sinclair Broadcast mit Sitz in den USA stellt die C3-Plattform von Sony in einer innovativen cloudbasierten Lösung für die Nachrichtenerfassung und -produktion bereit. Dank der Zusammenarbeit mit Sony, Avid und dem Broadcast-Workflow-Spezialisten Marquis Broadcast konnte Sinclair seine Bearbeitungszeiten mit der Lieferung von Inhalten aus der Außenberichterstattung über 5G-Mobilfunknetz mittels handlicher Z280-Camcordern deutlich verkürzen.

Eine Person, die eine Kamera in der Hand hält

Nachrichtenerfassung in der Cloud

Die Integration von Konnektivität in einen tragbaren Camcorder bedeutet Geschwindigkeit, Praktikabilität und weniger Ausrüstung, die herumgetragen werden muss – willkommene Vorteile, mit denen jeder Produzent von Inhalten etwas anfangen kann. Obschon die Konnektivität das Leben von Reportern und Crews vor Ort erleichtert, wissen Planungs- und Redaktionsteams in der Zentrale ihr vollständiges Potenzial noch mehr zu schätzen.

Der Mehrwert einer vernetzten Kamera kommt erst dann wirklich zum Vorschein, wenn sie vollständig in die heutigen kollaborativen Produktionsworkflows integriert ist. Das zeigt beispielhaft das C3 Portal von Sony, unsere „Camera-Connect-Cloud“-Plattform.

In unserem Artikel zur Macht der Metadaten wird erklärt, dass das C3 Portal Nachrichtenteams in allen Phasen der Erstellung eines Beitrags unterstützt. Dieser Workflow reicht von der anfänglichen Planung und Vorbereitung über die Zusammenstellung von Kameraressourcen vor Ort und die Verwaltung der reibungslosen Bereitstellung von Inhalten – zusammen mit den zugehörigen Metadaten – bis hin zur Bearbeitungsplattform einer Rundfunkanstalt, dem Computersystem des Newsrooms (Newsroom Computer System, NRCS), dem Netzwert für die Inhaltsbereitstellung (Content Delivery Network, CDN) oder dem Verwaltungssystem für Medien-Assets (Media Asset Management, MAM).

Schnellere Planung und Erstellung von Beiträgen in einem einzigen reibungslosen Workflow

Insbesondere das C3 Portal ist ein perfektes Gegenstück für den Sony Z280 – den weltweit ersten professionellen handgeführten Camcorder, der speziell für drahtlose Nachrichtenproduktionsworkflows entwickelt wurde.

Am Ort des Geschehens einer brandaktuellen Meldung muss der Reporter einfach nur seinen Z280 einschalten und ihn mit dem Internet verbinden. Mithilfe der Spiegelung der geplanten redaktionelle Liste auf dem Computer des Newsrooms werden Aufnahmeliste und Metadaten, die für den Beitrag – und für die konkrete Kamera – relevant sind, automatisch aus der Cloud in den einsatzbereiten Z280 geladen.

Nach der Aufzeichnung werden die Clips sicher von der Kamera in die Cloud hochgeladen und stehen dann für den Ingest in der Zentrale bereit. An diesem Punkt wurde bereits ein großer Teil der vorbereiteten Arbeit für die Redaktionsteams erledigt: Die Clips wurden übersichtlich markiert und in den entsprechenden Ordnern abgelegt. Proxys mit niedriger Auflösung werden zur Timeline des Cutters hinzugefügt, sodass er mit der Erstellung des Beitrags beginnen kann, während die hochauflösenden Inhalte noch zurück an die Zentrale übermittelt werden. Nach Abschluss der Bearbeitung wird das hochauflösende Material erneut mit den bearbeiteten Proxys verknüpft und die fertige Story kann gesendet werden.

Schlussbetrachtung

Zwar stehen beeindruckend aussehende Inhalte stets im Vordergrund, doch mittlerweile gewinnt die Kamerakonnektivität als zentrales Tool für Nachrichtenteams auf der ganzen Welt an Bedeutung. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die unglaublich schnellen Fortschritte bei Cloud- und SaaS-Lösungen, wie dem Metadaten-Planungstool C3 Portal. Dieser Fortschritt läutet eine neue, spannende Ära des Journalismus ein – eine Ära, in der sich die Art und Weise, auf die Sendeanstalten berichten und Nachrichten verbreiten, verändert.

Über PXW-Z280

Der PXW-Z280-Camcorder von Sony wurde bei seiner Einführung als echte Innovation gefeiert und ist heute bei Nachrichtencrews und Inhaltsproduzenten äußerst beliebt, denn er ist beim Rennen um die Erstausstrahlung ein echter Gamechanger. Sein leichtes und kompaktes, aber dennoch funktionsreiches Design machen ihn zur ersten Wahl für Journalisten, die stets auf dem Sprung zum Ort der nächsten Eilmeldung sind. Mit einem empfindlichen ½-Typ-3CMOS-Sensor, der fantastische 4K-HDR-Bildqualität garantiert, kann der Z280 mit viel größeren, schwereren handgeführten oder Schulter-Kameras mithalten. Durch die Ergänzung von Bildern in Broadcast-Qualität mit der Flexibilität und der Praktikabilität des kabellosen Arbeitens ist seine Präsenz bei vielen hochkarätigen Live-Veranstaltungen eine Erinnerung daran, dass die Talente des Z280 noch weit über die schnelle Nachrichtenerfassung unterwegs hinausreichen.

Der Z280 spart Nachrichtenteams und Journalisten vor Ort wertvolle Zeit, indem Bilder live in Broadcast-Qualität über Ethernet, WLAN oder 4G/5G-Mobilfunk-Dongles gestreamt werden. Zudem ist es möglich, Proxys und hochauflösende Dateien, einschließlich umfangreicher Metadaten zu den einzelnen Clips, über eine sichere FTP-Verbindung an Server auf dem Gelände der Sendeanstalten oder in die Cloud zu übertragen. So können die Cutter in der Zentrale bereits mit ihrer Arbeit beginnen, während gleichzeitig die Aufnahme weiterläuft. Die leistungsstarken QoS(Quality of Service)-Funktionen der Kamera können darüber hinaus echte Wunder bei unbeständiger Internetverbindung wirken und erzielen selbst bei niedrigen Netzwerk-Bitraten die bestmöglichen Bilder.

Ein Bild des PXW-Z280 mit UWP-D27