Das Optical Disc Archive (ODA) von Sony bei América Televisión in Peru

Der Techniker Marco Maesato, seines Zeichens Operations Manager bei América Televisión, erzählt, wie das System die Abläufe verbessert hat.

Wie hat sich Ihr Sender für das Optical Disc Archive (ODA) von Sony entschieden?

Da América Televisión mit dem XDCAM-Format arbeitete, brauchten wir eine Technologie, die ähnlich wie unser aktuelles Equipment funktioniert. So kamen wir auf das Optical Disc Archive von Sony. Die Flexibilität der Software entsprach allen Anforderungen unseres Videoarchivs. In der benutzerfreundlichen und leicht zu bedienenden Umgebung können wir die Systemverwaltung über einen Browser aufrufen, ohne lokale Anwendungen auf dem Equipment installieren zu müssen.

Zu den anderen Faktoren, die die Auswahl beeinflussten, gehörte die Skalierbarkeit des Systems, bei der es auch eine Rolle spielte, wie lange unsere Videos online aufbewahrt werden. Und, natürlich, die direkte Unterstützung von Sony.

Inwiefern haben sich Ihre Abläufe verbessert, seit Sie mit dem System arbeiten?

Von dem Moment an, als wir aufgehört haben, Bänder zur Archivierung zu verwenden, benötigten wir weniger Discs, um Inhalte zu archivieren, die früher auf vielen Bändern abgelegt wurden. Suchen sind schneller. Früher waren die Mitarbeiter des Videoarchives für die Suchen zuständig. Ist das System online, führt jetzt jeder Redakteur seine Suchen direkt im System durch. Ist das System offline, kommt das Team des Videoarchivs zum Zug. Der jeweilige Mitarbeiter schließt einfach die Disc mit den gewünschten Daten an und das System lädt sie automatisch in einem Ordner hoch, der dann den Redakteuren bereitsteht.

Wir müssen keine Pressemitteilungen auf einer Disc speichern und anschließend dem Archiv übergeben. Jetzt werden Pressemitteilungen direkt vom Archiv an die Schnittplätze gesandt, was einen schnelleren Workflow ausmacht. Alle Systembenutzer können auf das gesamte Archivmaterial in niedriger Auflösung zugreifen, um die gewünschten Bilder zu sichten, auszuwählen und zu schneiden. Dies geschieht logischerweise im Rahmen der entsprechenden Benutzer-Berechtigungsstufen.

Was sind die Funktionen, die Ihnen am System am besten gefallen?

Die Geschwindigkeit des Zugangs auf die Informationen, die Wachstumskapazität, die Einfachheit des Systemzugriffs von jeder verbundenen Stelle aus und die benutzerfreundliche Umgebung.

Es ist eine Lösung für die Verwaltung, Speicherung und Verwendung digitaler Inhalte. Wie lassen sich diese Funktionen in alltägliche betriebliche Vorteile übersetzen?

Die betrieblichen Vorteile, die unsere täglichen Abläufe erleichtern, liegen in der Speicherkapazität des Systems sowie in der Möglichkeit, Material auf dem Archivserver sofort zu durchsuchen und an die unterschiedlichen Schnittplätze zu senden. Ist das Material online, kann der Redakteur es zudem direkt vom Archivserver zum Schnittplatz holen. In der Vergangenheit waren Suchen wesentlich komplizierter, da man gewünschte Inhalte von der zuständigen Person im Videoarchiv anfordern musste, um sie überhaupt erst sehen zu können. Dann musste man prüfen, ob das Material auch richtig war, bevor die Bänder in den Schnittraum geholt und dort in Echtzeit importiert wurden. Zu guter Letzt konnten wir dann schneiden. Der Zeitaufwand bei der Suche wurde nun deutlich reduziert. Und natürlich ist auch der Arbeitsablauf effizienter.

Bis jetzt haben Sie das System von Sony in der Nachrichtenabteilung eingesetzt. Planen Sie, es auch in der Produktionsabteilung zu implementieren?

Im Moment haben wir noch kein digitalisiertes Archivierungssystem dieser Größe in der Produktionsabteilung. Außerdem laufen unsere zwei Avid-Server separat: einer für die Produktion und der andere für Nachrichten. Auf dem Produktionsserver haben wir Speicherplatz von 25 bis 50 MB in sowohl SD als auch HD. Im Nachrichtenbereich haben wir nur SD bei 25 MB. Andererseits haben wir im Archivbereich 25 MB in SD für Nachrichten. Der Produktionsbereich nutzt weiterhin Bänder oder optische Discs, aber nicht durch diese Art von System. Natürlich denken wir darüber nach, mit der Digitalisierung und Archivierung von älterem Material über ein zentrales System zu beginnen, damit wir bei allen Aufgaben in der Postproduktion in Echtzeit darauf zugreifen können. Im Moment liegen diese Inhalte in unterschiedlichen Formaten wie 3/4 und 1 Zoll, Betacam, DVCAM, DVCPRO, XDCAM bei 25 Mb und 50 Mb vor.

Ist das der nächste Schritt?

Ja, und wir hoffen, das nächstes Jahr abschließen zu können. Das ist ein sehr wichtiges Projekt für uns, da diese Inhalte mit landesweiten Produktionen verbunden sind, wie z. B. „Al fondo hay sitio“ – eine Serie, die seit acht Jahren alle Zuschauerrekorde in Peru mit einer Quote von 20 Punkten pro Tag bricht. Wir haben die gesamte Produktion in XDCAM HD auf optischen Discs und hoffen, sie digitalisieren und auf einem zentralisierten Server speichern zu können. Man muss bedenken, dass eine große Menge des Materials, das wir auf Video produzieren, am nächsten Tag für die Nachrichten verwendet wird. Die Digitalisierung wäre also perfekt für den Sendebetrieb, aber auch für den Schnitt der verschiedenen Sendungen unseres Kanals. Dies wäre auf jeden Fall unser nächster Schritt, sobald wir ein Archivierungssystem mit einem Roboter, LTO-Lesegeräte und optische Discs gekauft haben. Es besteht kein Zweifel daran, dass wir dadurch einen höher entwickelten Automatisierungsgrad erreichen würden, als wir ihn jetzt haben.

Käme es für Sie infrage, das System für den kostenpflichtigen Nachrichtenkanal Canal N von América Televisión zu nutzen?

Im Moment machen wir uns noch keine Gedanken darüber, das System für Canal N auszuweiten, da wir hierfür hauptsächlich Inhalte aufzeichnen, die bereits ausgestrahlt wurden. Die Newsrooms wurden hier fusioniert. In der Vergangenheit waren América Televisión und Canal N zwei unterschiedliche Kanäle, die jeweils über einen eigenen Newsroom verfügten. Dies bedeutete, dass der Sendebetrieb komplett unabhängig ablief. Jetzt haben wir dank der Fusion der beiden Kanäle einen gemeinsamen Newsroom. Dies hat dazu geführt, dass sowohl das Archiv als auch das endgültige Material auf einem Server zentralisiert wurden und von dort aus für den Schnitt bereitgestellt werden. Aus diesem Grund erweitern wir die Archivierung und Speicherung mit dem Archivierungsserver von Sony.

Wie sah der Support von Sony als Anbieter aus?

Während der Installation kümmerte sich Sony um die Konfiguration der Server und die Anpassung des Aufnahmeprozesses an die Bedürfnisse des Videoarchivs. Sony war auch für die Änderung der Felder zur Eingabe der Metadaten je nach den Anforderungen des Kanals zuständig. Seit der Inbetriebnahme des Systems half das Team mit den Problemen, die im Zusammenhang mit der gestiegenen Nutzung entstanden sind. Die größten Schwierigkeiten waren inkompatible Treiberversionen der ODS-Module, die unvollständige Aufzeichnung der XDCAM-Discs, blockierte Übertragungen von den Schnittplätzen aufgrund falscher Formatierung und der Verlust von Metadaten bei hochgeladenen Clips aufgrund mangelnder Informationen beim Verschieben des Ordners in das System. Neben Systemupdates wurden viele der Probleme vor Ort und einige aus der Ferne behoben.

In welche Richtung bewegen sich die technischen Investitionen von América Televisión und welche Bedürfnisse werden Sie decken müssen?

In Peru ist der Wandel von SD zu HD gerade in vollem Gange. Auch wir arbeiten aktuell daran. Dies ist im Moment zwar noch nicht für die Nachrichtenabteilung relevant, da wir erwarten, erst nächstes Jahr migrieren zu wollen, aber allgemein haben wir ein neues Projekt für diesen Übergang ins Leben gerufen. Hierzu gehört der Bau einer Einrichtung mit drei 1.000 m2 großen Studios und zwei 500 m2 großen Studios in Pachacamac-Bezirk ca. 30 km von Lima entfernt. Das soll ein großes Produktions- und Sendezentrum werden, in das wir unsere Unterhaltungsprogramme legen werden. Die Studios werden gegen Ende Dezember dieses Jahres fertiggestellt und sind hoffentlich ab Januar 2016 betriebsbereit. Wir verlegen all unsere Unterhaltungsproduktionen wie „Al fondo hay sitio“, die Sendung, die ich bereits erwähnt habe. Es wird derzeit in einem 5.000 m2 großen Bereich gedreht, der ein 800 m2 großes Studio sowie einige Außen-Sets enthält. Dies replizieren wir in Pachacamac in einem 1.000 m2 großen Studio sowie einigen Außensets in der 15.000 m2 großen Anlage. Insgesamt steht uns eine Fläche von 35.000 m2 zur Verfügung, also zusätzliche 20.000 m2. All diese Studios werden komplett mit HD ausgestattet, und sind somit der Fokus aller technischen Investitionen des Kanals in der unmittelbaren Zukunft.

Kommt für die neuen Studios auch die 4K-Technologie infrage?

Im Rahmen dieses Projekts überlegen wir, ein 4K-Studio aufzubauen, das zumindest anfangs für eine Gemeinschaftsproduktion mit Telefe aus Argentinien vorgesehen ist, die für Anfang September nächstes Jahr geplant wird.

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