Anamorphotische Aufnahmen mit der PXW-FX9

Die Verwendung von anamorphotischen Objektiven ist in der Regel mit der Produktion von High-End-Filmen mit Kameras wie der VENICE von Sony verbunden. Die VENICE ist sowohl für anamorphotische Vollformataufnahmen als auch für anamorphotische 35 mm-Aufnahmen konzipiert und verfügt über eine Vielzahl integrierter anamorphotischer Überwachungsoptionen. Doch auch die PXW-FX9 ist eine großartige Kamera für überzeugende anamorphotische Aufnahmen. Der 6K-Vollformatsensor der PXW-FX9 hat genau die richtige Höhe für anamorphotische Objektive, die für den Einsatz mit 35-mm-Film entwickelt wurden, und verfügt ebenfalls über einen anamorphotischen Überwachungsmodus. So können Sie mit der PXW-FX9 hochwertige anamorphotische Inhalte aufnehmen, indem Sie entweder 2-fache anamorphotische Objektive für Filme oder 1,3-fache anamorphotische Objektive für Videokameras mit Bildverhältnis 16:9 oder 17:9 verwenden. Aufgrund ihrer Funktionsweise bringen anamorphotische Objektive einzigartige optische Verzerrungen in Ihre Aufnahmen. Die Auflösung ist vertikal größer als horizontal. Bokeh-Effekte in nicht fokussierten Bereichen werden oval statt rund, optische Reflexe breiter als hoch. Genau diese Effekte sollen oft erzielt werden und machen einen Großteil des zeitgenössischen Film-Looks aus.

Für 17:9-Sensoren konzipierte 1,3- und 1,35-fache anamorphotische Objektive können verwendet werden, um etwas von diesem Look umzusetzen. Aber die Verzerrungen, die durch ein 1,35-faches Objektiv erzeugt werden, sind in der Regel weniger ausgeprägt. Um den echten, klassischen anamorphotischen Look zu erhalten, sollten 2-fache anamorphotische Objektive verwendet werden und dafür wird ein größerer Sensor benötigt. Normalerweise bedeutet das, mit einer digitalen Filmkamera in 4:3 mit vollem Bildraster und 35 mm-Sensor in einer Größe von ca. 28,8 mm x 18,1 mm zu arbeiten. Das entspricht der Größe eines 35-mm-Films in 4:3.

Wenn die PXW-FX9 auf 6K-Vollformat-Scan eingestellt ist, erfordert das einen Sensor von 35,7 x 18,8 mm – fast genau die richtige Höhe für 2-fache anamorphotische Objektive. Aber auch breiter als benötigt. Daher müssen die Seiten der Aufnahmen in der Postproduktion zugeschnitten werden. Normalerweise möchte man das vermeiden. Da es sich bei dem Sensor der PXW-FX9 jedoch um einen 6K-Sensor handelt und die 4K-Aufnahmen eine Überabtastung aufweisen (auch nach Zuschnitt der Bildseiten in der Postproduktion), fällt die Auflösung genauso hoch aus wie bei vielen der am häufigsten verwendeten 35-mm-Kameras mit vollem Bildraster für anamorphotische Aufnahmen, oder sogar höher. In dem Video erkläre ich detailliert, was Sie tun müssen, um mit der PXW-FX9 anamorphotische Aufnahmen zu machen. Zudem zeige ich, wie die anamorphotischen Überwachungsmodi verwendet werden und wie die1,3-fachen und 2-fachen Modi das endgültige Bild genau wiedergeben. Zuletzt lernen Sie, wie Sie mit dem Filmmaterial in der Postproduktion umgehen.

Die PXW-FX9 befindet sich bereits auf der für Netflix genehmigten Kamera-Liste. Es ist problemlos möglich, die PXW-FX9 für Aufnahmen mit anamorphotischen Objektiven zu verwenden, um diesen einzigartigen Look zu erzielen. Besonders, wenn man bedenkt, dass durch die gesteigerte Sensorhöhe und die zusätzlichen Pixel die kombinierte horizontale und vertikale Auflösung höher ausfällt als mit einem normalen 4K-Sensor in 17:9. Möglicherweise werden viele der Online-Streaming-Plattformen das je nach Situation entscheiden.

Ich mag den mit der PXW-FX9 erzeugten anamorphotischen Look sehr. Hier sind einige meiner Aufnahmen aus dem Lake District, um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie gut das funktioniert.