Neuerfindung des Storytellings in einer gut dokumentierten Welt

Januar 30, 2024

In einem Zeitalter, in dem jede Ecke unseres Planeten erforscht und dokumentiert ist, besteht die Herausforderung für Dokumentarfilmemacher nicht einfach nur darin, die nicht berichteten Geschichten einzufangen, sondern auch in der Verwaltung der gigantischen Datenmenge, die diese Geschichten generieren.

Die letzte Episode des Sony Podcasts „Cloudsourcing Storytelling“ beleuchtete genau diese Herausforderung und ging darauf ein, wie die Cloudtechnologie das Filmen von Dokumentationen, insbesondere an abgelegenen und anspruchsvollen Orten, verändert. Die ganze Version kann hier angehört werden.

Der von Julian moderierte Podcast gewährte einen Blick hinter die Kulissen mit den Dokumentarfilm-Experten Alister Chapman und Rob Drewett sowie der Sony Vertreterin Hitomi. Das Gespräch drehte sich um das Potenzial und die Hürden der Integration von Cloudtechnologie in die Dokumentarfilmproduktion.

Moderator Julian Mitchell empfängt im Podcast den Filmemacher Alister Chapman, den auf Wildtiere spezialisierten Kameramann Rob Drewett und die Leiterin des Bereichs Product News Solutions bei Sony Hitomi Hamaba.

Die Herausforderungen des Remote-Filmdrehs

Bei Dokumentarfilmen, insbesondere bei solchen, in denen es um dynamische Naturereignisse wie Stürme oder Tierwelten an abgelegenen Orten geht, gehört es dazu, dass große Mengen an Videoaufnahmen gedreht werden.

Alister Chapman, der für seine Sturmjäger-Dokumentationen bekannt ist, betonte die hohen Drehraten und die abschreckende Aufgabe, aus den vielen Stunden an Videoaufnahmen nachrichtenwürdige Inhalte herauszufiltern. Noch größer wird die Herausforderung durch die begrenzte Bandbreite an abgelegenen Orten. Diese erschwert das Hochladen großer Dateien in die Cloud – ein unerlässlicher Schritt in modernen digitalen Workflows.

Rob Drewett, der seine Erfahrung aus dem Filmen von Wildtierdokumentationen mitbringt, stellte ähnliche Herausforderungen heraus. Die Abgelegenheit dieser Drehorte schließt oft einen Datenupload in Echtzeit aus. Das macht die Cloudnutzung unter den derzeitigen technologischen Einschränkungen weniger effektiv.

Blitze und eine Wasserpumpe, die von der FX6 bei sehr schwachem Licht erfasst wird.

Bild von einem Remote-Dreh von Alister Chapman

Innovationen und Lösungen

Trotz dieser Herausforderungen beleuchtete das Gespräch auch einige innovative Lösungen und laufende Entwicklungen, die den Bereich transformieren:

Proxy-Videoaufnahme: Ein bedeutender Fortschritt ist die Nutzung von Proxy-Videoaufnahmen. Bei diesem Ansatz werden Versionen der Original-Videoaufnahmen mit niedriger Auflösung erstellt. Dies ermöglicht ein einfacheres und schnelleres Hochladen zur vorläufigen Bearbeitung in der Cloud. Die Notwendigkeit des Hochladens von hochaufgelösten Dateien reduziert sich dadurch deutlich. Das ist besonders in Umgebungen mit begrenzter Bandbreite von Vorteil.

Cloudgrafiken in Echtzeit: Hervorgehoben wurden die von Sony erzielten Fortschritte hinsichtlich der Cloud-Verarbeitungsfähigkeiten, speziell bei Echzeitgrafiken bei der Filmproduktion im Sport- und Indiebereich. Diese Technologie ermöglicht Filmemachern das Erledigen von Aufgaben, für die zuvor teure Soft- und Hardware erforderlich waren, was die Prozesse qualitativ hochwertiger Produkten demokratisiert.

Metadaten- und Tracking-Integration: Die Integration von Meta- und Trackingdaten in Videoaufnahmen wird als entscheidender Fortschritt betrachtet. Sie optimiert Workflows für Genres wie Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und Motion Control, was wiederum ein effizienteres und kreativeres Storytelling zur Folge hat.

XPERIA Pro als Monitor mit der ILME-FX3

Zukunftsperspektiven und Einschränkungen

Zwar ist das Potenzial der Cloudtechnologie im Bereich der Dokumentarfilmproduktion immens, doch aktuelle Einschränkungen, besonders in Bezug auf die Remote-Konnektivität, stellen eine erhebliche Hürde dar. Vielversprechend ist jedoch das Aufkommen von Technologien wie Starlink und 5G-Netzen. Diese Technologien könnten die notwendige Infrastruktur bereitstellen, mithilfe derer sich die aktuellen Grenzen der Remote-Datenübertragung überwinden lassen könnten.

Darüber hinaus bietet Cloudspeicherung verbesserte Sicherheits- und Back-up-Optionen. Diese sind an Orten, an denen der Verlust physischer Speichermedien den Verlust unersetzbarer Videoaufnahmen bedeutet könnte, unerlässlich. Die Experimente von Sony mit 5G-Technologie und der Einrichtung von Remote-Netzwerken sind Schritte in Richtung der Lösung dieser Probleme.

Rolle und Engagement von Sony

Die Rolle, die Sony bei dieser Transformation spielt, ist nicht einfach nur die des Technologieanbieters, sondern auch die des Innovators, der sich an die sich stets weiterentwickelnden Bedürfnisse der Dokumentarfilmemacher anpasst. Das Engagement des Unternehmens für das Experimentieren mit und Implementieren von neuen Technologien zeigt sein ausgeprägtes Verständnis der Herausforderungen, mit denen Filmemacher an abgelegenen Orten konfrontiert sind.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Cloudtechnologie im Bereich der Dokumentarfilmproduktion an einem entscheidenden Punkt steht.

Auch wenn sie noch nicht für alle Genres optimiert ist, insbesondere in abgelegenen und anspruchsvollen Umgebungen, lassen sich ihre Vorteile und potenziellen Verbesserungen nicht leugnen.

Innovationen in cloudbasierten Workflows, Proxy-Bearbeitung und eine verbesserte Konnektivität ebnen den Weg für einen effizienteren und kreativeren Dokumentarfilm-Produktionsprozess.

Der proaktive Ansatz von Sony beim Angehen dieser Herausforderungen und das Innovationsengagement des Unternehmens verleihen ihm eine Führungsposition in dieser sich stets weiterentwickelnden Landschaft und versprechen eine Zukunft, in der Geschichten aus den abgelegensten Ecken der Welt effektiver und wirkungsvoller erzählt werden können.