Die Kommunikation im Operationssaal transformieren

Unsere Video-over-IP-Plattform NUCLeUS steigert die Ergonomie und verbessert die Zusammenarbeit im Team im Operationssaal und im Behandlungszimmer in einer der führenden Universitätskliniken Belgiens. Das System ermöglicht es Chirurgen und klinischem Personal am Universitätsklinikum Leuven, Live-Videoquellen auf einem beliebigen Bildschirm im Operationssaal anzuzeigen, sie für andere Standorte freizugeben oder Inhalte für die Freigabe aufzunehmen.

Unser Beitrag
Die Herausforderung
  • Das Universitätsklinikum Leuven (UZ Leuven) ist ein führendes Lehrkrankenhaus mit fast 2000 Betten, an dem rund 1500 Ärztinnen und Ärzte arbeiten.
  • Weiterleitung und Aufzeichnung von Videos von speziellen OP-Geräten ohne zeitraubendes Umstecken von Kabeln
Die Lösung
  • Das NUCLeUS-System ist in 34 digitalen Operationssälen und anderen Bereichen des Krankenhauses installiert
  • Videostreams von endoskopischen Kameras und anderen Quellen können lokal angezeigt oder über das IT Netzwerk des Krankenhauses geroutet werden
  • Die Inhalte werden auf einem zentralen Server für die Analyse nach der OP sowie zu Unterrichts- und Ausbildungszwecke aufgezeichnet
Das Ergebnis
  • Unsere Video-over-IP-Plattform NUCLeUS hilft klinischen Teams dabei, unzählige chirurgische Eingriffe pro Jahr durchzuführen
  • Vereinfacht die Kabelführung und ermöglicht eine effizientere Nutzung der OP-Ressourcen
  • Ein Live-Video kann sofort zu jedem Ziel im Operationssaal oder außerhalb geroutet werden
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Wenn sich ein Neurochirurg über einen Patienten beugt, um in ein Mikroskop zu schauen, verlässt er sich darauf, dass ihm eine Krankenschwester das benötigte OP-Besteck reicht. Wenn die Krankenschwester dieselben Einblicke hat wie der Chirurg, weiß sie viel besser, was er als Nächstes benötigt. NUCLeUS verbessert diese so entscheidende Zusammenarbeit innerhalb des gesamten Teams.

Professor Erwin Bellon
IT Manager Multimedia & Telematics, UZ Leuven

Beschäftigtes OP-Personal wird mit chirurgischen Monitoren von Sony angezeigt

Jede Videoquelle, jeder Bildschirm

NUCLeUS ist in 34 komplett digitalisierten Operationssälen installiert. Dort leitet das benutzerfreundliche System jede Bildquelle an das gewünschte Display weiter. Die Lösung kommt zudem in acht ambulanten Operationssälen, drei OP-Räumen für Augenchirurgie und elf Endoskopie-Räumen zum Einsatz, wo das System in erster Linie für die Bilderfassung und -Aufzeichnung verwendet wird. In diesem Rahmen ist die Plattform mit Videoquellen von zwei Partnerkrankenhäusern verknüpft, die bis zu 80 km entfernt liegen.

„Im Operationssaal herrscht heutzutage ein geschäftiges Treiben“, sagt Professor Erwin Bellon, IT-Manager für Multimedia & Telematics am Universitätsklinikum Leuven. „Es gibt jede Menge Geräte aus den Bereichen Endoskopie, Patientenüberwachung, Ultraschall und mehr. Und jedes Gerät verfügt in der Regel über einen eigenen Bildschirm. Als Chirurg arbeitet man in beengten Platzverhältnissen. Manchmal muss man fast die Fähigkeiten eines Schlangenmenschen an den Tag legen und sich ständig so drehen, dass man jeden Bildschirm sieht. Mit NUCLeUS  ist es hingegen ganz einfach, all das zu sehen, was man braucht. Ganz egal, ob es sich um Radiologie, Vitalparameter oder etwas anderes handelt.“

Einfachere Verkabelung, effizienterer Einsatz von Ressourcen

NUCLeUS bietet nicht nur den chirurgischen und pflegerischen Teams am Universitätsklinikum Leuven viele Vorteile. Die Lösung bietet auch zusätzliche Flexibilität und attraktive Skaleneffekte für IT-Mitarbeiter.
Weil jede Videoquelle als IP-Stream digitalisiert und von nur einem universellen Netzwerkkabel übermittelt wird, werden auch die physischen Verbindungen zwischen Geräten einfacher. Und da zusätzliche Netzwerksteckdosen relativ günstig sind, ist immer eine Steckdose in der Nähe verfügbar, an die mobile Geräte angeschlossen werden können.

Seit NUCLeUS implementiert wurde, gibt es nicht mehr länger spezielle Geräte zur Videoaufnahme in jedem einzelnen Raum. Denn die Aufnahme wird von Servern durchgeführt, die hunderte von Metern entfernt sind und keinen wertvollen Platz im Operationssaal wegnehmen, wo sie zudem Hitze und Staub erzeugen würden.

Aber auch über Skaleneffekte hinaus hat das IP-basierte System Einiges zu bieten. Die Flexibilität macht es nämlich auch für IT- und Technik-Mitarbeiter attraktiv. „Wenn ein Chirurg bisher Aufnahmen von einem Eingriff machen wollte, um sich mit Kollegen auszutauschen oder die Aufzeichnung für eine Präsentation auf einer Konferenz zu verwenden, mussten jede Menge Kabel entfernt werden“, sagt Kris Schoonjans aus der Abteilung Clinical Engineering. Und wenn wir früher Videos zur Weiterbildung aufnehmen wollten, mussten wir Ausrüstung für Videokonferenzen in den Operationssaal transportieren. Jetzt ist es so viel einfacher – und auch die Bildqualität ist einfach besser.“

„Und da NUCLeUS mit APIs arbeitet, können Bilder oder Videos automatisch in Krankenakten importiert werden“, ergänzt Professor Bellon. „Wir freuen uns schon jetzt darauf, wenn wir Bildverarbeitung in Echtzeit als netzwerkübergreifenden Service im medizinischen Alltag verwenden können – beispielsweise, um die Sichtbarkeit von feinen Blutgefäßen und vaskulären Strukturen zu verbessern.“

Auf der Rückseite des chirurgischen Monitors von Sony ist ein einfaches Verkabelungssystem zu sehen
Chirurgen führen einen Eingriff mit einem chirurgischen Monitor von Sony durch, auf dem die Vitalparameter zu sehen sind.

Die Kommunikation im Operationssaal verbessern

NUCLeUS unterstützt das OP-Team nicht nur in puncto Ergonomie, sondern ermöglicht auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedern. Wenn sich jeder im Operationssaal ein genaues Bild vom Geschehen machen kann, bietet das enorme ergonomische Vorteile, wie Professor Bellon erklärt:

„Stellen Sie sich eine Situation vor, in der sich ein Neurochirurg über einen Patienten beugt, um in ein Mikroskop zu schauen. Dabei verlässt er sich darauf, dass ihm eine Krankenschwester das benötigte OP-Besteck reicht. Wenn die Krankenschwester dieselben Einblicke hat wie der Chirurg, weiß sie viel besser, was er als Nächstes benötigt. Oder nehmen wir das Mitglied aus dem OP-Team, das die Herz-Lungen-Maschine bedient. In der Regel befindet er sich in irgendeiner Ecke hinter der Ausrüstung, muss seine Handlungen aber an alle Handgriffe des Chirurgen anpassen. NUCLeUS verbessert also diese so entscheidende Zusammenarbeit innerhalb des gesamten Teams.”

„NUCLeUS lässt sich ideal in der Lehre einsetzen. Aber nicht nur das: Die Plattform ermöglicht es auch, bei komplizierten Eingriffen Rat von Kollegen einzuholen oder sich gemeinsam auf eine Vorgehensweise zu einigen“, sagt Philippe Koninckx, Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie, der bereits seit vielen Jahren am Universitätsklinikum Leuven arbeitet. „Ein Tutor kann ein Auge auf die Arbeit der jüngeren Chirurgen im OP werfen, ohne dass er sein Büro verlassen muss. Und weil es so einfach ist, einen Kollegen hinzuzuziehen, sinkt die Hemmschwelle, um Rat zu bitten, enorm.“

Ein weiterer entscheidender Faktor ist, dass die offene Architektur von NUCLeUS das Universitätsklinikum Leuven nicht dazu zwingt, bildgebende Modalitäten eines bestimmten Herstellers zu verwenden. Das System ist für nahezu jede Videoquelle geeignet und kann jedes Format und jede Auflösung verarbeiten. Klinikmitarbeiter zeigen sich auch von der Zuverlässigkeit des klinikweiten Systems beeindruckt: „Sie erwarten einfach, dass es funktioniert!“, so das Fazit von Professor Bellon.