Rittor Music baut Live-Streaming-Community mit MCX-500 auf

„Das von uns installierte Sony System ermöglicht es uns, das Studio mit einer geringen Anzahl von Personen zu betreiben. Das hat uns geholfen, die Kosten niedrig zu halten.“

Camcorder PXW-Z90 auf Stativ bei der Aufnahme einer Live-Veranstaltung

Das japanische Unternehmen Rittor Music bietet Musikunterricht an und baut seinen Kundenstamm und sein Angebot durch Live-Streaming auf YouTube und anderen Plattformen kontinuierlich aus. Wir haben mit Director und Studio Senior Executive Manager Susumu Kunisaki darüber gesprochen, wie sich diese Ausrichtung entwickelt hat und wie diese sehr erfolgreichen Übertragungen funktionieren.

Verknüpfung von Druckmedien und Video-Streaming

Als Herausgeber haben wir mit der Erstellung und dem Verkauf von Übungsbüchern, Fachmagazinen und Notenmaterial schon immer Menschen angesprochen, die Musikinstrumente spielen. Wenn man ein Instrument lernt, ist es natürlich sehr nützlich, sehen und hören zu können, wie das Instrument gespielt wird. Deshalb haben wir früher VHS- und DVD-Packs verkauft. Heute bieten wir auf unserem YouTube -Kanal und auf anderen Social Media-Diensten entsprechende Videos an.

Director und Studio Senior Executive Manager Susumu Kunisaki

Streaming und Videoproduktion

Als wir noch VHS- und DVD-Packs hergestellt haben, hatten wir die Erstellung von Videos größtenteils an ein externes Produktionsunternehmen ausgelagert. Das machen wir auch mit den Videos fürs Internet so, da wir nicht zu viel Zeit in die Bearbeitung von Veranstaltungsmitschnitten investieren möchten. Wenn wir beispielsweise den Auftritt eines namhaften Schlagzeugers zeigen möchten, streamen wir diesen lieber, da wir den Auftritt auf diese Weise auch seinen Fans in Echtzeit präsentieren können. Natürlich müssen wir Veranstaltungsmitschnitte auch für diejenigen archivieren, die nicht live dabei sein konnten. In diesem Fall nehmen wir aber keine Nachbearbeitung der Aufnahmen vor. Statt Zeit in die Bearbeitung zu investieren, gehen wir direkt zur nächsten Produktion über, sodass wir mehr Inhalte bereitstellen können. Für Rittor Base verwenden wir mehrere Kameras und zeichnen nur den Datenstrom am PGM-Ausgang des Mischers im Istzustand auf, sodass wir die Aufnahmen der einzelnen Kameras nicht speichern müssen. Das bedeutet im Wesentlichen, dass unser Workflow eine Postproduktionsphase überflüssig macht und die Produktivität im Vordergrund steht.

Viele überrascht es, zu hören, dass ich alle Abläufe selbst erledige ... Von der Bedienung des Mischers bis hin zur Änderung der Kamerawinkel. Von meinem Sitzplatz am Mischer aus kann ich alles erledigen, da die ferngesteuerten Kameras mit Controllern ausgestattet sind.

Ein Studio, das Verbindungen mit der Musik und den Instrumenten herstellt

Wir haben Rittor Base 2018 ins Leben gerufen, um das 40-jährige Jubiläum unserer Unternehmensgründung zu feiern. Anstatt das Studio zu vermieten, stellen wir Inhalte bereit. Dazu gehören unsere eigenen Originalvorträge und -veranstaltungen, Werbeaktionen für Instrumente und Kooperationen mit Geräteherstellern wie Sony, deren Produkte wir präsentieren. Im März 2019 haben wir in Zusammenarbeit mit Sony die Veranstaltung „Touch that Sound!“ durchgeführt, bei der SSVR (Sonic Surf VR: eine von Sony entwickelte räumliche Audiotechnologie) zum Einsatz kam. Wenn ein Unternehmen so eine Veranstaltung selbst durchführen würde, würde sich das zu sehr wie Werbung anfühlen. Aber wenn Künstler wie Cornelius und Boom Boom Satellites die Technologie im Rahmen ihrer Präsentation bei einer Veranstaltung verwenden, werden die Ausstellerprodukte vom Publikum anders wahrgenommen. Mit Rittor Base können wir Produkte effektiv bewerben. Von der Planung der Veranstaltungen über deren Durchführung bis zum Streaming und Archivieren werden alle Prozessphasen durchlaufen.

Neulich haben wir eine Podiumsdiskussion mit der Band Sakanaction gestreamt. Der Stream hatte mehr als 3000 Aufrufe und 800 Live-Zuschauer. Rittor Base kann nicht Hunderten Zuschauern vor Ort Platz bieten, wir können aber mit Live-Streaming unsere Reichweite effektiv erweitern und unsere Inhalte mehr Zuschauern nahebringen.

Rittor Base Studio

Ein Mischer, vier Kameras: Multikameraaufzeichnung mit Bedienung durch eine Einzelperson

Beim Mischer haben wir uns für den MCX-500 entschieden. Als Kameras verwenden wir eine PXW-Z90 (hauptsächlich für Weitwinkelaufnahmen) und jeweils auf der linken und rechten Seite zwei ferngesteuerte Kameras SRG-360SHE. Bei Aufnahmen aus der Vogelperspektive und Nahaufnahmen der Akteure kommt noch eine DSC-RX0 zum Einsatz. All diese Kameras sind mit dem MCX-500 verbunden.

Wir haben uns viele Kamera- und Mischermarken angesehen und uns für den MCX-500 entschieden, da er mit einem integrierten Encoder ausgestattet ist, mit dem wir durch Anschluss eines Ethernetkabels direkt auf YouTube, Facebook, Vimeo und weitere Social Media-Dienste streamen können. Er verfügt zudem über eine Aufnahmefunktion, mit der das gemischte Video im laufenden Betrieb direkt auf einer SD-Karte gespeichert werden kann. Da wir Videobearbeitung im Anschluss an Veranstaltungen vermeiden möchten, kommt uns das ganz besonders entgegen. Der XLR-Audioeingang ist ebenfalls ein großer Pluspunkt. So können wir den gemischten hochwertigen Ton unseres separaten Audiomischers direkt in den MCX-500 mit der gleichen professionellen Qualität einspeisen.

MCX-500 mit Fernbedienung RM-BR300.
Nahaufnahme des MCX-500 mit beleuchteten Tasten und LCD-Touchscreen-Steuerung

Mit Audiogeräten kenne ich mich ziemlich gut aus. Bei Videogeräten ist das nicht unbedingt der Fall. Trotzdem habe ich keine Probleme, den MCX-500 zu bedienen. Viele überrascht es, zu hören, dass ich bei der Videoaufzeichnung einer Veranstaltung oder beim Streaming alle Abläufe selbst erledige. Von der Bedienung des Mischers bis hin zur Änderung der Kamerawinkel. Von meinem Sitzplatz am Mischer aus kann ich alles erledigen, da die ferngesteuerten Kameras mit Controllern ausgestattet sind. In manchen Fällen richte ich die Veranstaltung sogar selbst aus (lacht). Manchmal werden die Betriebskosten von für den Sendebetrieb ausgestatteten Studios zum Problem. Das von uns installierte Sony System ermöglicht es uns jedoch, die Anzahl der Mitarbeiter und damit auch die Kosten niedrig zu halten.

Details zu Datum und Uhrzeit der bevorstehenden Streaming-Veranstaltungen werden auf unserer Website (rittorbase.jp) im Voraus bekanntgegeben. Um die Spannung vor dem Beginn einer Veranstaltung allmählich zu steigern, streamen wir kurz vor Beginn der Veranstaltung Szenen aus dem Studio und fügen den Titel unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung ein.

Videoaufnahmen speichern wir einfach auf der SD-Karte des MCX-500. Dies dient als eine Art Backup, da Live-Streaming-Videos beispielsweise auch auf YouTube archiviert werden. Wie bereits erwähnt, statten wir die Kameras fast nie mit SD-Karten aus, da wir die Videoaufnahmen dieser Geräte nicht aufzeichnen.

MCX-500 mit Dual-Screen-Bildschirmdisplays

Zwei separate Audiomischungen

Obwohl wir für die Audiofeinabstimmung einen speziellen Audiomischer verwenden, müssen wir tatsächlich zwei separate Mischungen ausgeben. Eine Mischung für die Anwesenden vor Ort und eine für diejenigen, die den Stream anschauen. Wenn beispielsweise ein Schlagzeuger auftritt, ist das Schlagzeug ohne zusätzliche Hilfsmittel vor Ort perfekt hören, sodass der Ton nur dann per Mikrofon aufgenommen und über die Beschallungsanlage übertragen werden muss, wenn der Schlagzeuger spricht. Auf der anderen Seite müssen für diejenigen, die den Stream anschauen, sowohl das Schlagzeug als auch die Stimme mit Mikrofonen aufgenommen werden. Deshalb müssen wir bei der Audioanpassung für den Stream beim Mischen geschlossene Kopfhörer verwenden, um die Geräusche vor Ort auszublenden. Anschließend speisen wir diese Mischung in den MCX-500 ein und streamen sie.

Es wäre einfacher, die Mischung für den Stream in einem anderen Raum vorzunehmen, allerdings würden dafür zwei Personen benötigt. Durch die Verwendung von Kopfhörern kann die Audiomischung durch eine einzige Person erledigt werden.

Der benutzerfreundliche MCX-500 und die PXW-Z90

Der MCX-500 ist äußerst benutzerfreundlich. Das ist unter anderem der Multiview-Funktion zu verdanken, die auf dem Monitor das aktuell übertragene Video, das nächste Video und zahlreiche weitere Informationen anzeigt. Zudem verfügt er über einen Audioausgang für die Tonüberwachung sowie Verzögerungseinstellungen für die Synchronisierung von Video und Audio. Zwar gibt es für die Umschaltung zwischen den Kameras zahlreiche Computerprogramme. Beim MCX-500 lassen sich jedoch reale Tasten drücken, was für ein besseres Bedienungsgefühl sorgt.

Die PXW-Z90 bietet beeindruckende Bildqualität. Obwohl der Farbabgleich mit den ferngesteuerten Kameras nicht ganz einfach war, haben wir es nach einer geringfügigen Anpassung der ferngesteuerten Kameras meiner Meinung nach gut hinbekommen. Mit dem neuesten Firmware-Upgrade ermöglicht die PXW-Z90 jetzt das direkte Streaming auf YouTube*. Wir hatten noch keine Gelegenheit, diese Funktion zu testen, würden sie aber gern im Zusammenhang mit Streaming-Veranstaltungen ausprobieren, die außerhalb des Studios stattfinden.

* Simple Live Streaming für die Camcorder PXW-Z90/HXR-NX80 (Version 2.0 oder höher, kostenlos)