CCMA startet IP-Transformation mit Networked Live-Lösung
Die katalanische Sendeanstalt führt ein Upgrade des Fernsehstudios und Regieraums seines Nachrichtensenders 3/24 von SDI auf IP durch und profitiert dadurch nun von den neuesten Übertragungstechnologien und größerer operativer Flexibilität.
- Die Sendeanstalt wollte ein schrittweises Upgrade seiner Produktionseinrichtungen von SDI auf IP vornehmen
- Die Lösung sollte aktuelle Branchentrends, einschließlich 4K und HDR, unterstützen
- Networked Live-Angebot von Sony und Nevion, basierend auf der Medienorchestrierungsplattform VideoIPath
- HDCE-TX30 IP-Kameraverlängerungsadapter
- Die auf herkömmlichen Standards basierende IP-Infrastruktur kann die Einführung neuer Übertragungstechnologie unterstützen
- Das IP-Upgrade bei der zugrunde liegenden Infrastruktur ist für die Produktionsmitarbeitenden transparent
Es gab einen Punkt, an dem der Sender ein Upgrade auf High Definition benötigte. Darauf folgte dann die Entscheidung für die Umstellung auf IP.
Anna Ochoa
Specialist Engineer at CCMA
Zufriedenstellen des katalanisches Fernseh- und Radiopublikums
Die Corporació Catalana de Mitjans Audiovisuals (Katalanische Gesellschaft für audiovisuelle Medien) ist die öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Fernsehanstalt, die die spanische autonome Gemeinschaft Katalonien bedient. Von ihrem Hauptsitz in Sant Joan Despí in der Nähe von Barcelona strahlt die CCMA sieben katalanischsprachige Fernseh- und vier Radiosender aus.
Die CCMA hatte sich vorgenommen, ein progressives Upgrade der Fähigkeiten ihrer Produktionsstätten durch eine schrittweise Entwicklung von SDI zu einer schlussendlich reinen IP-Infrastruktur durchzuführen. Dabei wollte die CCMA auch von einer verbesserten Skalierbarkeit und einer Unterstützung von Branchentrends, wie beispielsweise 4K und HDR, profitieren und benötigte dazu eine nahtlose Integration in ihre aktuelle IP-Audioinfrastruktur sowie zwischen SMPTE 2110 und den aktuellen NDI-Netzwerken. Genauso wichtig war der Sendeanstalt die Transparenz dieser IP-Umstellung für die Produktionsmitarbeitenden ohne zeitaufwändige Umschulungen, unbekannte Betriebspraktiken oder erforderlichen Austausch bekannter Bedienoberflächen.
Ausschöpfen der Vorteile von Networked Live
Die Anfangsphase des Projekts konzentriert sich auf ein Studio und einen Regieraum, der zum Nachrichtensender 3/24 von CCMA gehört. Die Bereitstellung der Lösung erfolgte zusammen mit Nevion, einem Unternehmen der Sony Group, und dem örtlichen Rundfunkintegrationspartner Unitecnic und wurde im Juli 2023 in Betrieb genommen. Das Infrastruktur-Upgrade von CCMA basiert auf dem Networked Live-Ökosystem von Sony und Nevion. Dieses konzentriert sich auf die Medienorchestrierungsplattform VideoIPath von Nevion, die ein SDN(Software-Defined Network)-Management von IP-Verknüfung zwischen Studio, Regieraum und Maschinenräumen bietet und eine Steuerung der Studioausrüstung per NMOS ermöglicht.
Das IP-Medienübertragungsnetzwerk des Studios erfüllt die ST 2110-Standards und nutzt Arista 7050-Schalter, die in einer Spine-Leaf-Architektur konfiguriert sind. Die Verbindung von Kamerazügen der HDC-Serie von Sony mit dem IP-Netzwerk erfolgt über HDCE-TX30-Kameraverlängerungsadapter von Sony.
Außerdem konnte die CCMA ihre bestehenden Rundfunk-Steuerungs- und Überwachungssysteme beibehalten. Dies erlaubte es den Produktionsmitarbeitenden weiterhin mit vertrauten Oberflächen zu arbeiten. VideoIPath verwaltet in ähnlicher Weise die hybride Verarbeitung für eine Vielzahl von SDI- und IP-Geräten, einschließlich Bild- und Audiomischern.
Wir haben uns für HDCE-TX30 entschieden, weil es uns sowohl die Verwendung von SDI- als auch IP-Formaten erlaubt. Dadurch können wir all unsere Einrichtungen optimal nutzen und ermöglichen dementsprechend unterschiedliche Arten von Produktionen sowie das Arbeiten mit verschiedenen Standards.
Anna Ochoa
Specialist Engineer at CCMA
Zuverlässigkeit und Flexibilität in einer geschäftskritischen Umgebung
Selbstverständlich war Zuverlässigkeit für CCMA bei der Wahl von Sony und Nevion als Projektpartner ein Hauptanforderung. „Ein 24-Stunden-Sender ist eine Umgebung, die stark unter Druck steht und bei der es keinen Platz für Fehler gibt“, erklärt Anna. „Wir haben gesehen, was Sony bei anderen Fernsehsendern implementiert hat, und die Erfolgsbilanz des Unternehmens war für uns sehr überzeugend.“
„In der Welt von IP verbrauchen Fernsehsignale sehr viel Bandbreite“, bestätigt Anna. „Das bedeutet, dass unsere „Informationsautobahnen“ schnell genug sein müssen, um all diesen Datenverkehr, der irgendwie verwaltet und geregelt werden muss, übertragen zu können. Ein Netzwerk-Orchestrator ist bei dieser Art von IP-Umgebung unerlässlich.“
„VideoIPath ist eine SDN-Orchestrierungsplattform – ein IP-Verbindungsmanager, der die Abläufe für Rundfunktechniker in ihrem Arbeitsalltag erleichtert“, erläutert Oscar Garcia, Senior Solutions Architect bei Sony. „Der Einsatz von VideoIPath bietet Flexibilität bei der Nutzung dieser IP-Infrastruktur. Des Weiteren ermöglicht es zukünftigen Wachstum, während gleichzeitig die Systemstabilität für eine einfachere standortübergreifende Verwendung für alle Anwender optimiert wird.“
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Zusätzlich zur Bereitstellung des vollständigen Designs des IP-Mediennetzwerks lieferten Nevion und Unitecnic die Remote-Konfiguration der SDN-Orchestrierungssoftware VideoIPath zusammen mit der Remote-Integration von Arista-Schaltern und NMOS-Übertragungsgeräten. Nevion stellt zudem auch ergänzenden technischen Support für die fertige Lösung bereit und erweitert damit das Erstsupport- und Schulungsangebot von Unitecnic.
„Viele verschiedene Hersteller sind bei diesem Projekt zusammengekommen. Einige davon waren der CCMA schon bekannt, andere kannten wir bereits“, erzählt Xavi Verd, CTO bei Unitecnic und Leiter der Niederlassung des Integrators in Barcelona. „Wir wussten also, dass dies mit ein wenig Zeit und Mühe funktionieren würde.“
„Für CCMA bedeutet diese Umstellung, dass wir weiterhin auf dem allerneuesten Stand der Technik sind“, macht Anna deutlich. „Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt, denn wir können zufriedenstellende Ergebnisse des Projekts und den Erfolg unserer Umstellung auf IP sehen.“