Dreh von „Du hast das Leben vor dir“ mit der VENICE von Sony
Unsere digitale Vollformat-Kinokamera VENICE eröffnet Filmemachern mit der satten Farbgebung, der nuancenreichen Darstellung und dem Dynamikbereich viele Ausdrucksmöglichkeiten. Kameramann Angus Hudson und Kolorist Paolo Verrucci erklären, warum sich die VENICE und der hochwertige X-OCN XT-Codec von Sony beim Dreh der Netflix-Produktion „Du hast das Leben vor dir“ unter der Regie von Eduardo Ponti eindeutig bewährt haben.
6K-Vollformat bietet kreative Gestaltungsoptionen
Im Drama „Du hast das Leben vor dir“ aus dem Jahr 2020 spielt Oscar-Preisträgerin Sophia Loren die Holocaust-Überlebende Madame Rosa, die eine ungewöhnliche Beziehung zu Momo (Ibrahima Gueye) aufbaut, einem verwaisten senegalesischen Geflüchteten, der sie kurz zuvor noch beraubt hat. In der italienischen Produktion für Netflix übernahm Eduardo Ponti die Regie und Angus Hudson, Mitglied der BSC, zeichnete für die Kamera verantwortlich. Angus hat unter anderem bereits bei den Filmen „Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“ und „Assassin’s Creed“ mitgewirkt.
„‚Du hast das Leben vor dir‘ war für mich die erste Gelegenheit, mit der VENICE zu arbeiten“, erzählt Angus. „Ich wollte gern das größere Format, mit 6K-Vollformat, ausprobieren. Außerdem hat mich der duale Basis-ISO-Wert der VENICE gereizt. Damit hatte ich die Möglichkeit, etwas subtiler mit der Beleuchtung zu arbeiten.“
Der richtige Look – von der Aufnahme bis zur Postproduktion
Der On-Screen-Look der Produktion ist das direkte Ergebnis der engen kreativen Zusammenarbeit zwischen Angus Hudson, Kolorist Paolo Verrucci und Digital Workflow Supervisor Francesco Giardiello.
„Das Projekt wurde in ACES bearbeitet, daher hat Francesco auch ein LMT [Look Management Transform] entwickelt“, erklärt Paolo. „Das LMT war vor allem durch sehr satte Farben und kalte dunkle Lichter geprägt. Francesco und Angus haben am Set wirklich gute Arbeit geleistet. So konnte ich die Farbkorrektur mit einer CDL [Color Decision List] durchführen. Dadurch war ich beim Farbabgleich viel schneller und konnte den Fokus stärker auf kreative Aspekte legen, was sich letztendlich in einer besseren Bildqualität niederschlägt.“
Der X-OCN-Codec hat mich wirklich überzeugt, weil er die Qualität der linearen 16-Bit-Kodierung und einen Farbbereich beibehält, der über den DCI-P3-Farbraum hinausgeht, und sich die Dateien trotzdem für die Nachbearbeitung leicht handhaben lassen.
X-OCN optimiert Workflow-Effizienz
Laut Angus war die Wahl des Codecs entscheidend für den End-to-End-Produktions-Workflow. „Wir haben in X-OCN XT gedreht, dem am wenigsten komprimierten RAW-Format von Sony.“ Für diese Entscheidung gab es laut Paolo sowohl praktische als auch ästhetische Gründe: „Der X-OCN-Codec hat mich wirklich überzeugt, weil er die Qualität der linearen 16-Bit-Kodierung und einen Farbbereich beibehält, der über den DCI-P3-Farbraum hinausgeht, und sich die Dateien trotzdem für die Nachbearbeitung leicht handhaben lassen.“
Endbearbeitung in HDR
„Wir haben eine LUT entwickelt, die innerhalb des Workflows auch eine HDR-Bearbeitung ermöglicht“, so Angus. „HDR hat sich inzwischen bei so ziemlich jedem Sender und jedem Film durchgesetzt. Ein höherer Dynamikumfang eröffnet viel mehr Möglichkeiten bei Schwarztönen. Auch die Highlights lassen sich sensibel steuern. Bei der digitalen Bearbeitung musste man schon immer besonderes Augenmerk auf die hellen Bildbereiche legen – umso mehr kommt es darauf an, eine bewusste Entscheidung zu treffen und diese dann durchzuziehen.“
„Zur HDR-Korrektur habe ich den HDR-Monitor BVM-HX310 von Sony verwendet“, sagt Paolo. „Angus und ich haben in Rom einige HDR-Tests durchgeführt und auch geprüft, wie sich der Workflow auf die unterschiedlichen Lieferformate auswirkt, z. B. wie sich das Ganze in einem Kinosaal im P3-Farbraum, auf einem üblichen Fernseher in SDR und HDR und auf einem iPad Pro macht. Tatsächlich waren die Ergebnisse ziemlich ähnlich.“