4K-HDR-Dreh mit der PXW-FS7 II in größter Höhle der Welt

„Unser Ziel war es, das Erlebte originalgetreu wiederzugeben … Der weite Dynamikbereich und S-Log der PXW-FS7 II waren dafür genau das Richtige.“

Die größte Höhle der Welt, die Sơn-Đoòng-Höhle in Vietnam, ist über 5 km lang, 150 m breit und an der höchsten Stelle über 200 m hoch – so hoch, dass man die Freiheitsstatue dort zweimal übereinander aufstellen könnte. Durch die Höhle, die schätzungsweise 2 bis 5 Millionen Jahre alt ist, aber erst im Jahr 2009 internationale Berühmtheit erlangte, fließt ein unterirdischer, reißender Fluss. Sie ist der perfekte Drehort für ein 8K-Drehexperiment für die 4K-Dokumentarserie von WOWOW Inc. Als es um die passende Ausrüstung für den Dokumentarfilm ging, war der Super-35-Camcorder PXW-FS7 II von Sony die erste Wahl. Mit 23,98P bietet der Camcorder hochwertige 4K-Bilder in Kinoqualität. Er ist gleichzeitig robust genug, um auch unter den härtesten Bedingungen standzuhalten, und eignet sich durch das ergonomische Design perfekt für den Einsatz in unebenem Gelände. Neben der PXW-FS7 II kam auch eine α7S II zum Einsatz, die für Aufnahmen unter extrem schlechten Lichtverhältnissen verwendet wurde. Wir haben mit Produktionsleiter Sota Koshino und Kameramann Masahiro Hariu über ihre Eindrücke von der PXW-FS7 II gesprochen.

Meiner Meinung nach ist eine Kamera wie die PXW-FS7 II, mit der man Aufnahmen sowohl fürs Kino als auch für Dokumentarfilme machen kann, durch die außergewöhnliche Flexibilität die beste Wahl.

Ein Traum, der sich nach 7 langen Jahren endlich erfüllt

Koshino: Von den meisten Drehorten, die wir für diese Zusammenarbeit mit WOWOW ausgewählt haben, gab es vorher noch gar keine Filmaufnahmen. Wir wollten diese Orte mit modernster Ausrüstung einfangen. In jeder Episode sind deshalb die Mitarbeiter der Crew die Protagonisten. In unserem ersten Dokumentarfilm wollten wir zeigen, dass die Erde zu Recht als blauer Planet bezeichnet wird. Deshalb haben wir die NASA in Florida besucht und Kampfjets in die Stratosphäre gejagt. Da wir uns also das letzte Mal nach oben orientiert hatten, war es nur logisch, dass wir jetzt die andere Richtung ausprobieren wollten und eine Höhle als Drehort ausgesucht haben. Ich habe schon 2010 zum ersten Mal von der Sơn-Đoòng-Höhle gehört. Die Höhle hat mich sehr beeindruckt und ich habe schon einmal mit unserem Autor über einen möglichen Dreh dort gesprochen. Es dauerte dann aber 7 Jahre, bis wir diesen Traum mit einer Crew von 70 Mitarbeitern im März 2017 verwirklichen konnten.

Schwierige Drehbedingungen

Koshino: In die Sơn-Đoòng-Höhle gelangt man über einen großen senkrechten Hohlraum mit einer Tiefe von 70 Metern, der einem riesigen Schornstein ähnelt. Tatsächlich wird auch viel Dampf, zusammen mit eisigem Wind, aus der Höhle ausgestoßen. Die Crew musste diesen Kamin in absoluter Dunkelheit herunterklettern und anschließend noch einen ca. 10 km langen Fußmarsch bis zum Ende der Höhle und wieder zurück auf sich nehmen. Die Dreharbeiten dauerten einschließlich der Vorbereitungen insgesamt 10 Tage. Um genug Material für den Dokumentarfilm aufzunehmen, haben wir vier Tage in der Höhle unser Lager aufgeschlagen.

Koshino: Wir mussten immer genau aufpassen, wo wir uns aufhalten, da es aus Artenschutzgründen viele Bereiche gab, die man nicht betreten durfte. Glücklicherweise kannten sich die einheimischen vietnamesischen Mitarbeiter damit aus. Sie haben die Geräte in diesen Bereichen sicher transportiert. Für den Transport der Ausrüstung waren vier Personen zuständig: jeweils eine Person hat sich um einen bestimmten Teil der Ausrüstung gekümmert, also um Stative, Objektive, Kameras und Batterien.

Eine Kamera für den Einsatz unter anspruchsvollen Bedingungen

Koshino: Die Unterschiede in Hinblick auf Luftfeuchtigkeit und Temperatur waren in der Höhle ein großes Problem. Die Luftfeuchtigkeit in der Höhle lag dauerhaft zwischen 90 und 100 %.

Hariu: Wir hatten uns vor dem Abstieg verschiedene Möglichkeiten überlegt, wie wir die Ausrüstung vor Feuchtigkeit schützen konnten. Aber nach 4 Tagen in der Höhle war alles feucht. Wir hatten sogar handgefertigte batteriebetriebene Ventilatoren dabei, weil wir dachten, damit könnten wir unsere Objektive und Kameras trocken halten. Aber das hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Deshalb haben wir dann irgendwann beschlossen, nichts mehr abzudecken und die Objektive der Umgebung auszusetzen. Wenn sich die Luft und der Druck außerhalb abrupt geändert hätten, wäre jedes Objektiv angelaufen. Dann hätten wir die Objektive etwa 20 Minuten lang erwärmen müssen. Deshalb fiel die Entscheidung, sie einfach der Luft auszusetzen.

Koshino: Als es darum ging, welche Ausrüstung für uns in Frage kommt, ging es vor allem darum, dass sie der rauen Umgebung standhalten können musste. In der Höhle ist der Boden extrem uneben und es gab so gut wie kein gerades Fleckchen. Deshalb waren für uns Ergonomie und Robustheit der Kamera genauso wichtig wie die Bildqualität. Schlussendlich war die PXW-FS7 II die ideale Wahl.

Robustheit und Zuverlässigkeit

Koshino: Bei Filmprojekte wie diesen, die in 4K oder 8K aufgenommen werden sollen, sind Filmkameras in der Regel die ideale Wahl. Beim Dokumentarfilmen hingegen benötigt man leichte Kameras, die sich flexibel einsetzen lassen. Vor diesem Hintergrund fiel unsere Wahl ganz schnell auf die PXW-FS7 II. Bei unserem Stratosphären-Projekt hatten wir die PXW-FS7 als Handheld-Kamera dabei. Wenn man mit einem Kampfjet in die Stratosphäre eindringt, ist man einer Gravitationskraft von rund 5 bis 6G ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen versagen die Sensoren von Consumer-Kameras. Mit der PXW-FS7 gab es diese Probleme nicht. Durch die Robustheit und Stabilität unter schwierigen Bedingungen war sie ein extrem zuverlässiger Begleiter. Ich war selbst im Jet und habe Perspektivenaufnahmen mit der PXW-FS7 im RAW-Format mit einem Weitwinkelobjektiv gemacht, indem ich die PMW-F55 an der Instrumententafel befestigt habe. Da wir in der Stratosphäre immer nur 5 bis 10 Minuten drehen konnten, haben wir eine Kamera ausgewählt, die in diesem begrenzten Zeitrahmen eine fehlerlose Leistung und eine hochwertige Bildqualität liefert: die PXW-FS7. Als wir also ein weiteres Mal vor anspruchsvollen Dreharbeiten standen, drängte sich die PXW-FS7 II geradezu auf.

Hohe Mobilität und Kinooptik

Koshino: Im Vergleich zu anderen Kameras ist die PXW-FS7 II gut ausbalanciert und leicht zu handhaben, wenn sie als Handheld-Kamera oder mit Teleskoparm verwendet wird. Ich glaube, dass bei der Entwicklung der Schwerpunkt darauf lag, verschiedenen Nutzern verschiedene Anwendungen zu ermöglichen. Das zeigte sich bei diesem Dreh immer dann, wenn der Boden extrem uneben war und wir einfach schnell reagieren mussten, um einen flüchtigen Moment einzufangen. Wenn wir eine Filmkamera verwendet hätten, hätten wir viele tolle Aufnahmen gar nicht machen können, weil wir die meiste Zeit mit der Vorbereitung verbracht hätten. Mit der PXW-FS7 II konnten wir sehr viel ausgezeichnetes Material aufnehmen, sodass wir beim Schneiden eine sehr große Auswahl hatten. Ich bin wirklich froh, dass wir mit der PXW-FS7 II gearbeitet haben. Und aufgrund der Sensorgröße konnten wir zudem Bilder in einwandfreier Kinooptik einfangen.

Hariu: Besonders gut gefällt mir bei der PXW-FS7 II der elektronisch verstellbare ND-Filter, mit dem man die Helligkeit stufenlos ändern kann, ohne dass die Blendenöffnung angepasst wird. Bei Dokumentarfilmen kann es ziemlich schwierig sein, Filter oder eine Matte-Box zu verwenden – ich war also sehr froh, dass ich dank der PXW-FS7 II nicht in die Verlegenheit kam.

Koshino: Bei diesem Projekt hatten wir aufgrund der Umgebungsbedingungen nicht viel Zeit, um die Kamera einzustellen. Es gab viele Situationen, in denen wir zum nächsten Drehort aufbrechen mussten, bevor die Sonne unterging oder weil wir zu einer bestimmten Zeit dort sein mussten. Außerdem gab es in der Höhle nicht besonders viele Möglichkeiten, das Stativ aufzustellen. Und das war noch nicht alles: Meistens konnte man seine Hand vor den Augen nicht sehen. Und einmal haben wir direkt neben einem Abgrund gefilmt, der 50 Meter in die Tiefe abfiel. Unter diesen Umständen ist meiner Meinung nach eine Kamera wie die PXW-FS7 II, mit der man Aufnahmen sowohl fürs Kino als auch für Dokumentarfilme machen kann, durch die außergewöhnliche Flexibilität die beste Wahl.

Die Vorteile des XAVC-Formats

Koshino: Ein wesentlicher Vorteil von XAVC war, dass wir über lange Zeiträume hinweg bei gleichbleibender Qualität drehen konnten. Außerdem ist es mit S-Log möglich, auch in dunklen Umgebungen und bei ungünstigen Lichtverhältnissen klare Bilder zu erhalten. Das hat uns natürlich beim Drehen des Dokumentarfilms geholfen. Wir konnten so aber auch 8K-Demo-Inhalte erstellen, indem wir die mit der PXW-FS7 II aufgenommenen 4K-Bilder in 8K umgewandelt haben. Der Unterschied ist nur erkennbar, wenn man ganz genau hinschaut. Meiner Meinung nach ist die Bildqualität aber auf keinen Fall schlechter als 8K-Material, wenn es in Kombination verwendet wird. Als wir das Material, das wir mit der PXW-FS7 II aufgenommen haben, mit unserem Technikspezialisten angeschaut haben, waren wir uns sehr oft einig, dass die Bildqualität ausreicht.

Originalgetreue Bilder vermitteln

Koshino: Unser Hauptziel bestand darin, originalgetreu wiederzugeben, was wir mit eigenen Augen gesehen haben. Am Drehort gab es kaum Licht, sodass wir mit einer ISO2000-Basis-Empfindlichkeit mit S-Log3 gefilmt haben.

Hariu: Wenn wir mehr als eine Kamera genutzt haben, haben wir versucht, den Ton anzugleichen, auch wenn sich die Farbskala unterschied. Da es aber unmöglich ist, eine Farbübereinstimmung von 100 % zu erreichen, haben wir die Inhalte beibehalten und nur Anpassungen in zumutbarem Umfang vor Ort vorgenommen, um das Beste aus der Kamera herauszuholen, mit der wir gefilmt haben.

Koshino: Wir haben mit 23,98P aufgenommen. Eine Kino-LUT stand deshalb auch zur Debatte und wir haben auch etwas experimentiert, um die Bilder lebendiger zu gestalten, haben uns aber schlussendlich für eine natürlichere Optik entschieden, da es sich ja um eine Dokumentation handelt. Unser Ziel war es, den Eindruck zu reproduzieren, den die tatsächlichen Lichtverhältnisse und Farben in dieser Umgebung auf uns gemacht haben. Der weite Dynamikbereich der PXW-FS7 II und S-Log waren deshalb genau das, was wir gebraucht haben. Selbst wenn es Bereiche gab, bei dem der Dynamikbereich der Kamera überschritten wurde, haben wir diese Bilder berücksichtigt, denn sie sahen genau so aus, wie man sie mit bloßem Auge wahrnimmt. Da wir wahrheitsgetreu wiedergeben wollten, was wir gesehen haben, gab es in dieser Hinsicht absolut keine Probleme. Meiner Meinung nach war die robuste PXW-FS7 II durch die ausgezeichnete Bildqualität, die Ergonomie und die Benutzerfreundlichkeit die perfekte Kamera für die schwierigen Dreharbeiten in der Sơn-Đoòng-Höhle.