Elektronisch verstellbarer ND-Filter in Aktion

Entdecken Sie die praktischen Vorteile dieser erstaunlichen Technologie.

Abbildung, auf der der elektronisch verstellbare ND-Filter der PXW-FS7 aktiviert ist

Der elektronisch verstellbare ND-Filter von Sony ist eine bahnbrechende neue Funktion der Camcorder PXW-FX9, PXW-FS7 II, ILME-FX6PXW-FS5, PXW-FS5 II und PXW-Z190/Z280. Die folgende Videoreihe erklärt die Funktionsweise dieser innovativen Technologie und die vielen Vorteile für verschiedene Aufnahmeszenarien.

Was ist der „elektronisch verstellbare ND-Filter“?

Der elektronisch verstellbare ND-Filter von Sony kann während des Drehs nahtlos justiert werden und geht damit weit über die Möglichkeiten konventioneller Lösungen wie von Filter-Drehrädern oder polarisierenden ND-Filtern hinaus. Zudem sollten Sie beachten, dass die Technologie von Sony auf Optik basiert und keine Bildverarbeitung nutzt.

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, diesen Filter zu verwenden:

  1. Benutzen Sie das Drehrad an der rechten Seite der Kamera, um die Belichtung während der Aufnahme nahtlos zu verändern. Der großzügige Filter reicht von 1/4 bis 1/128.
  2. Wählen Sie „Auto ND“ aus und die Kamera passt die Filterdichte proaktiv an den besten Belichtungspegel für den Dreh an. Das ist zum Beispiel dann praktisch, wenn Sie im Außenbereich mit wechselhaften Lichtverhältnissen drehen. Der elektronisch verstellbare ND-Filter passt die Dichte automatisch an, damit die Belichtung auch dann gleich bleibt, wenn sich die Lichtverhältnisse ändern.
  3. Stellen Sie einen festen Filterpegel ein, indem Sie einfach am Filterrad drehen – genau wie bei einem konventionellen optischen Filterrad. Die Standardeinstellungen sind 1/4, 1/16 und 1/64. Es ist jedoch möglich, diese drei Einstellungen zu jedem gewünschten Wert zu ändern. So können Sie zum Beispiel den 3. Filter auf 1/128 stellen, um an einem sonnigen Sommertag im Außenbereich drehen zu können.

Nahtlose Belichtung

Was würden Sie tun, wenn Sie die Belichtung der Kamera ändern möchten?

Normalerweise kommt dabei die Blende zum Einsatz, die aber auch die Tiefenschärfe verändert. Wenn Sie das Bild zum Beispiel heller machen wollen, wird der Hintergrund unscharf , weil die Blende weit geöffnet ist. Eine andere Möglichkeit ist die Verstärkungskontrolle. Hierbei wird das Bild jedoch durch die Menge an digitalem Rauschen gestört, da die Bildhelligkeit über digitale Bildverarbeitung gesteuert wird. Technisch gesehen kann eine Änderung der Shutter-Geschwindigkeit die Belichtung verändern. Dies kommt in der Regel bei der Aufnahme von Standbildern zum Einsatz, ist jedoch nicht für den Videodreh geeignet. Bewegte Objekte sehen anders aus und in manchen Fällen wirkt dies unnatürlich. Der elektronisch verstellbare ND-Filter bietet beispiellose, nahtlose Belichtungssteuerung, die auf der Optik basiert und mit keiner der Nebenwirkungen der bisherigen Methoden verbunden ist. Viele professionelle Kameras haben ND-Filter im Kameragehäuse. Wird der ND gewechselt, tauscht die Kamera den Filter aus und Sie sehen den Unterschied im Bild. Der elektronisch verstellbare ND-Filter hingegen kann nahtlos von 1/4 bis 1/128 justiert werden. Dieser sehr große Bereich entspricht sieben Blendestufen. Alternativ können Sie mit „Auto ND“ die gewünschte Belichtung einstellen und sich auf das Framing konzentrieren. So müssen Sie überhaupt nicht mehr auf die manuelle Belichtung achten!

Nahtlose Steuerung der Tiefenschärfe

Es gehört zu den besten Eigenschaften des elektronisch verstellbaren ND-Filters, dass die Kamera die Belichtung nahtlos anpassen und dank des Auto ND-Modus auch die Blendenöffnung beibehalten kann. Alternativ können Sie Auto ND verwenden, um die Tiefenschärfe nahtlos innerhalb desselben Shots einzustellen – das war früher nicht möglich. Die Bedienung ist sehr einfach. Aktivieren Sie zunächst Auto ND. Die Kamera wird die Helligkeit des Bildes optimal einstellen. Anschließend nutzen Sie manuell den Blendenring am Objektiv, um die Blende zu öffnen oder zu schließen. Der elektronisch verstellbare ND-Filter übernimmt die Belichtung und nur die Tiefenschärfe verändert sich. Normalerweise wird das Bild heller, wenn die Blende geöffnet wird. In diesem Fall wird der elektronisch verstellbare ND-Filter jedoch dunkler, um die gleiche Belichtung beizubehalten. Dadurch verringert sich die Tiefenschärfe beim Öffnen der Blende. Anders herum wird das Bild dunkler, wenn die Blende geschlossen wird, aber der Filter wird gleichzeitig klarer. Dadurch wird das Bild beim Schließen der Blende geschärft. Dank der nahtlosen Steuerung des elektronisch verstellbaren ND-Filters und der reibungslosen Blendeneinstellung kann die Kamera kreative Effekte erzeugen, die früher einfach nicht möglich waren.

Vorteile mit Objektiven von Drittanbietern

Eine der besten Eigenschaften des E-Mount-Objektivsystems ist das Auflagemaß von nur 18 mm, das kürzer als bei anderen Objektivsystemen ist. Mit Objektivadaptern haben Sie dadurch eine riesige Auswahl an Objektiven von Drittanbietern, die nicht dem E-Mount-System angehören. Es gibt jedoch einige Objektive, die keinen speziellen Objektivring zur Steuerung der Blende bzw. einen Blendenring haben, der nicht nahtlos rotiert sondern in Stufen gesteuert wird. Dies ist typisch für Standbildobjektive und eignet sich in der Regel nicht für die nahtlose Blendensteuerung bei allgemeinen Filmaufnahmen. Der elektronisch verstellbare ND-Filter ermöglicht die Steuerung vieler unterschiedlicher Belichtungspegel, ohne dass Sie sich über die Blende Gedanken machen müssen. Da Sie die Blende unabhängig von der Belichtung einstellen können, können Sie die Blende auch immer dann anhalten, wenn die Bildqualität am besten ist, in der Regel bei F5,6 bis F8. Ist „Auto ND“ aktiviert, kann das gesamte Kamerasystem im AE-Modus laufen, ohne dass Sie den Blendenring auch nur einmal anfassen müssen. Beim Dreh im Außenbereich bei wechselhaften Lichtverhältnissen passt sich der elektronisch verstellbare ND-Filter automatisch und proaktiv an, um die beste Belichtung für die höchstmögliche Bildqualität zu finden.

Den besten Blendenbereich verwenden

Kennen Sie den Verlust bei der Auflösung, wenn Sie die Blende schließen? Die Lichttheorie besagt, dass dies durch die Beugung verursacht wird. Wenn die Blende geschlossen wird, verengt sich der Lichtpfad, was zur Beugung und zu einem unvermeidlichen Verlust in der Auflösung führt. Um den Auflösungsverlust aufgrund von Beugung zu vermeiden, müssen Sie die Blendenöffnung bis zu einem gewissen Maß beibehalten, um den Lichtpfad nicht zu verengen. Der elektronisch verstellbare ND-Filter ist hierbei sehr praktisch, denn er ändert die Filterdichte, um die beste Belichtung bei offener Blende zu liefern. Der elektronisch verstellbare ND-Filter bietet also nicht nur eine hervorragende Möglichkeit für die Belichtungssteuerung, sondern erreicht auch ein schönes, scharfes Bild.