Die Erschaffung von „Hestia“: eine Weltraum-Odyssee in virtueller Produktion

Die Co-Regisseure von Red Robin Films, Kieran Lowley und Isobel Drane, haben mit Shahidul Khan und Sony zusammengearbeitet, um einen spannenden und ergreifenden Film zu drehen, der in der weiten Leere des Weltraums spielt. Das Ganze fand im Sony Digital Media Production Centre Europe (DMPCE) in den Pinewood Studios UK statt, wo die virtuellen Produktionslösungen von Sony zum Einsatz kamen, darunter die neue VERONA Crystal LED sowie die Kinokameras BURANO und VENICE 2.

„Hestia“: Video mit Blick hinter die Kulissen unter der Regie von Hayz und Eslea. Produziert von All We Do.

Grenzen überwinden

Science-Fiction ist per Definitionem das Genre, das sich am meisten mit Technologie, der Zukunft und dem Unmöglichen beschäftigt. Daher ist es vielleicht nicht überraschend, dass in Science-Fiction-Filmen oft die innovativsten Filmemachertechnologien zum Einsatz kommen, und so deren Möglichkeiten immer weiter ausgereizt werden.

Seit Jahren wird enorm viel CGI-, VFX- und Green-Screen-Arbeit in das Erschaffen völlig neuer Welten – und der Räume dazwischen – investiert. Heutzutage werden mit virtuellen Produktionstechnologien reale Dreharbeiten und digitale Technologien kombiniert, um eine flexiblere, effizientere und überzeugendere Filmproduktion zu ermöglichen. Dessen waren sich die jungen Regisseure Isobel Drane und Kieran Lowley nur allzu bewusst, als sie überlegten, wie sie die Produktion ihres Science-Fiction-Kurzfilms „Hestia“ angehen sollten. Er handelt vom Schicksal eines vom Pech verfolgten Forschers, der sich auf einer Mission zum Mars befindet.

„Wir haben an einem Wochenende einen zweiminütigen Film mit einem Green-Screen gedreht und ihn dann in einem Gruppenchat geteilt, an dem auch Chris Couzens von Sony teilnahm“, sagt Lowley. „Er schlug schnell vor, dass wir im DMPCE einige Testaufnahmen mit dem Virtual Production-Setup von Sony machen könnten. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen.“

VENICE 2-Kamera in einer Szene aus dem Kurzfilm „Hestia“

Nur sieben Wochen später konnten sie mit dem Dreh beginnen: An einem kleinen, speziell angefertigten Set im Sony Digital Media Production Centre mit BURANO und VENICE 2 Cinema Line-Kameras mit Zeiss Prime-Objektiven. Diese wurden kombiniert mit den virtuellen Produktionslösungen von Sony, einschließlich VERONA Crystal LED und dem Virtual Production Toolkit. So konnten sie ihre Vision von „Hestia“ wahr werden lassen. Als sie am ersten Drehtag ankamen, wurden ihnen die Vorteile der virtuellen Produktion gegenüber dem Green-Screen schnell bewusst.

BTS-Szene aus dem Kurzfilm „Hestia“

Virtueller Realismus

„Die größte kreative Herausforderung bei Dreharbeiten mit Green-Screens besteht darin, dass die Schauspieler und die Crew dabei ein enormes Maß an Fantasie aufbringen müssen“, sagt Drane. „Die neuen Crystal LED-Panels sorgen für eine unglaublich realistische virtuelle Kulisse. Wenn man durch den Sucher schaut, erzeugen die Schwarzwerte von VERONA ein Tiefengefühl, bei dem man vergisst, dass man auf einen Bildschirm schaut“.

Unsere Schauspieler waren auch ein bisschen nervös. Aber als sie um die Ecke lugten und das Virtual Production-Setup zum ersten Mal sahen, konnte man die Erleichterung aus ihren Gesichtern ablesen. Sie mussten sich den Schauplatz nicht ausmalen oder eine Welt vor ihrem geistigen Auge erschaffen. Alles war schon für sie da.

Isobel Drane

Zusammengesetztes Bild mit Szenen aus dem Kurzfilm „Hestia“

Für bestimmte Sequenzen erwies sich dieser Realismus als von unschätzbarem Wert, insbesondere für die Szenen auf der Erde, in denen es überhaupt keine Kulisse gab. Die lebendigen Bilder machten es den Schauspielern leichter, überzeugend zu spielen, und die Crew konnte bei den Dreharbeiten sehr flexibel arbeiten.

Nahaufnahme der Hauptdarstellerin aus dem Kurzfilm „Hestia“

Dank der hohen Helligkeit und der antireflektierenden Eigenschaften der VERONA kann das Produktionsteam den Raum mit Licht fluten, ohne sich Gedanken über ein Ausbleichen der LED machen zu müssen. So entstand eine fesselnde und emotionale Atmosphäre, in der sich die Kameramänner/-frauen frei bewegen konnten – nicht unähnlich den Bedingungen bei Dreharbeiten vor Ort.

Kameramann/-frau beim Dreh des Kurzfilms „Hestia“ mit VENICE 2

Dreharbeiten mit hoher Geschwindigkeit

Um dem Drehbuch gerecht zu werden, musste die Kamera in den beengten Verhältnissen des Sets manövriert werden. Es waren viele agile Handheld-Aufnahmen nötig, bei denen der Anwender nicht müde werden durfte. Darum wurde ein großer Teil des Films mit der BURANO gefilmt. Ihr geringes Gewicht, kompaktes Design und ihre Aufnahmemöglichkeiten mit RAW XOCN-LT machten sie zu einer guten Ergänzung der VENICE 2, die für die umfangreicheren VFX-Aufnahmen wie die Schwerelosigkeitssequenz verwendet wurde.

VENICE 2-Kameraaufnahmen von „Hestia“-Hauptdarstellerin in engem Raum
Nahaufnahme der Hauptdarstellerin von „Hestia“

„Es hat großen Spaß gemacht, mit hoher Geschwindigkeit drehen zu können, denn wir wussten, dass wir keine Einbußen bei der Bildqualität oder den Farbinformationen hinnehmen mussten. Das kommt uns später bei der VFX-Bearbeitung und der Endkorrektur zu Gute“, sagt Lowley. „Die Kombination aus atemberaubend tiefen Schwarztönen und der Antireflexionsoberfläche erzeugte einen absolut natürlich wirkenden virtuellen Hintergrund, und die Kameras konnten jede Nuance erfassen. Insgesamt haben uns die Farbleistung der Crystal LED-Panels sowie die BURANO und VENICE 2 eine Farbpipeline beschert, mit der wir die reale und die digitale Welt nahtlos und elegant verbinden konnten.“

Da sie bei den Dreharbeiten einen engen Zeitplan hatten, mussten sie eine Technologie einsetzen, die mit ihrem Tempo mithalten konnte. Durch den Einsatz der virtuellen VENICE als Teil des Virtual Production-Toolsets konnten sie Aufnahmen kreativ und technisch durchplanen und so Artefakte wie Moiré-Muster vermeiden. Bei der Arbeit mit Green-Screens wird meistens ein Großteil des Arbeitsaufwands in die Postproduktion verlagert. Für die Regisseure von „Hestia“ wurden jedoch etwa 80 % der Aufnahmen mit der Kamera gemacht, so dass das Team für visuelle Effekte nur noch 20 % bearbeiten musste. So konnten sie sich darauf verlassen, dass ihre Vision noch am Set zum Leben erweckt wurde.

Toolset für die virtuelle Produktion herunterladen

Eine einzigartige Lösung zum Beheben aktueller Probleme in der virtuellen Produktion. Mit dem Kamera- und Display-Plugin für die Unreal Engine können Sie genau das Bild entwerfen, das Sie für Ihre virtuelle Produktion mit der VENICE benötigen. Der Kalibrator stellt sicher, dass die Farben, die Sie vor dem Dreh festlegen, mit den Farben in Ihren Tagesaufnahmen übereinstimmen.