Mit der BURANO auf der Jagd nach Nordlichtern
Nordlichter sind eines der beeindruckendsten Naturschauspiele überhaupt. Sie sind nur im Winter sichtbar, wenn der Himmel dunkel ist und meistens muss man sich dazu noch in der Nähe des Polarkreises aufhalten. Für den Sturmjäger und Filmemacher Alister Chapman bedeutet das, dass er an einen sehr kalten und dunklen Ort reisen muss, in diesem Fall nach Nordnorwegen.
Mein Ziel für diese einwöchige Reise war es, die Nordlichter in 8K aufzunehmen und schöne Aufnahmen für Stock-Footage und Virtual Production-Plates zu machen. Ich habe mich für eine BURANO von Sony entschieden, da ich sie aufgrund ihrer kompakten Größe und ihrer geringen Leistungsaufnahme leicht mitnehmen kann. Mit dem 16-Bit-Codec X-OCN LT kann ich extrem hochwertige Videoaufnahmen machen, und habe dabei viel Spielraum für Postproduktion und Grading.
Starke Winde und Schneestürme …
Für die erste Nacht hatte ich ein Hotel in der Stadt Tromso gebucht, aber für den Rest der Reise wollte ich auf der Suche nach klarem Himmel die Küste auf und ab fahren und versuchen, irgendwo in der Nähe zu übernachten. Womit ich nicht gerechnet hatte, waren fünf Tage mit starkem Wind und Schneestürmen …
Ich habe schließlich unter extrem schwierigen Bedingungen gedreht. Es war zwar oft hell und sonnig, aber auch kalt (etwa -12 bis -16 °C) und der Wind war extrem stark. Ich konnte meine Kamera nicht für eine Langzeitaufnahme auf ein Stativ setzen, weil der Wind sie so sehr wackeln ließ. Dank der eingebauten IBIS-Stabilisierung der BURANO konnte ich dann aber stabile Aufnahmen machen – selbst in den Bergen, wo der Wind jedes Mal fast die Autotür abriss, wenn ich sie öffnete.
Ich muss sagen, dass es nahezu unmöglich gewesen wäre, Aufnahmen mit einer anderen Kamera in der gleichen Qualität aufzunehmen, die ich einfangen konnte.
Alister Chapman
Wechselhaftes Wetter
Das Wetter war sehr wechselhaft, von extrem hell bis zu bewölkt und trüb. Mit dem verstellbaren ND-Filter der BURANO konnte ich schnell und einfach den für die jeweilige Aufnahme am besten geeigneten Neutral Density-Wert einstellen, was viel einfacher war, als bei starkem Wind und Kälte mit externen Filtern zu arbeiten. Da Sie einfach ein Einstellrad drehen und den richtigen Neutral Density-Wert einstellen können, lässt sich die gewünschte Blende auswählen. Die Verwendung einer Matte-Box bei starkem Wind führt dazu, dass die Kamera mehr wackelt, da eine Matte-Box ungefähr so aerodynamisch ist wie ein Drachen.
Das erstaunliche Autofokus-System der BURANO machte es sehr einfach, den Fokus richtig einzustellen. Wenn man dicke Handschuhe trägt, ist die Bedienung der Fokusringe schwieriger. Wenn man bei sehr kalten Bedingungen schnell arbeiten muss, um eine Aufnahme zu machen, kann man die Aufenthaltszeit im kalten Wind minimieren, wenn man schnell scharfstellt.
Arktische Belichtung
An den hellen, sonnigen Tagen war die Sucherlupe ein Lebensretter. Den LCD-Bildschirm zu erkennen und den Kontrast und die Belichtung richtig einzuschätzen, wenn alles um einen herum strahlend hell und weiß ist, ist schwierig. Ein heller Bildschirm und eine tiefe Sonnenblende könnten helfen, aber als ich die Lupe schloß, konnte ich ganz einfach in den vollständig abgeschirmten Sucher schauen. So sieht man das Bild in einem vollkommen dunklen Sucher, und der sichtbare Kontrast und die Helligkeit sind korrekt. So lässt sich leicht erkennen, ob die Belichtung korrekt ist, und es ist auch leicht zu erkennen, ob die Aufnahmen scharf sind.
Flexibilität bei der Postproduktion
Bei der Aufnahme der Nordlichter bei Nacht funktionierte der 16-Bit-X-OCN-Codec zusammen mit dem zweiten oberen Basis-ISO von 3200 der BURANO gut mit der S&Q-Motion-Funktion, sodass ich einige ziemlich schwach leuchtende Nordlichter fotografieren konnte. Der 16-Bit-Codec bietet eine Flexibilität bei der Postproduktion, die ich früher nur bei der Aufnahme von Rohbildern hatte.
Jedes Einzelbild des Videos hat die Qualität, die man sonst nur von einer Rohaufnahme gewohnt ist. Dies erleichtert das Grading und Anpassen. Außerdem ist das Rauschen bei 8K-Aufnahmen viel feiner, so dass die Rauschunterdrückung bei der Postproduktion viel effektiver ist. Die Aufnahmen der schwach leuchtenden Nordlichter, die ich auf dieser Reise mit der BURANO machen konnte, gelangen mit ganz einfach und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Ein weiterer Pluspunkt ist die geringe Leistungsaufnahme der BURANO. Mit einem 100-Wh-V-Mount-Akku kann die Kamera fast zwei Stunden lang betrieben werden. Ich habe stapelbare PagLing-Akkus verwendet, und mit zwei gestapelten Batterien hatte ich fast vier Stunden ununterbrochene Betriebszeit. So konnte ich ganz einfach lange Zeitraffer-Sequenzen aufnehmen.
Ein bewährtes Arbeitstier
Mich erinnert die BURANO sehr an die PMW-F5 Kamera von Sony, mit der ich viele Jahre lang fotografiert habe. Sie war ein echtes Arbeitstier, das für eine Menge Anwendungen eingesetzt werden konnte. Wie die F5 und die F55 ist die BURANO eine sehr vielseitige Kamera. Sie kann 4K oder sogar HD mit einem herkömmlichen Codec wie XAVC aufnehmen. Oder man macht mit X-OCN 16-Bit-Aufnahmen in 8K mit einem fantastischen Autofokus, IBIS und einem verstellbaren ND-Filter – alles in einem kompakten Gehäuse. Man kann Aufnahmen mit einem Bild pro Sekunde bis hin zu 120 Bildern pro Sekunde machen, und die Bildqualität ist im Vergleich zu früheren Generationen ähnlicher Kameras deutlich besser.
Für diese Aufnahme hätte ich vielleicht mehrere Kameras verwenden können, die jeweils für die einzelnen Teile der Aufnahme optimiert worden wären. Aber ich war allein unterwegs und wollte nur eine einzige Ausrüstung mitnehmen. Jede Nacht in einem anderen Hotel zu verbringen, mit nur einer Kamera zu fliegen und solche Dinge – das ist so viel einfacher als mit mehreren Kameras unterwegs zu sein. Hier zeichnet sich die BURANO aus: Sie leistet hervorragende Arbeit bei einem sehr breiten Spektrum an Aufnahmetypen. Im Gesamtpaket ist sie eine sehr leistungsfähige Kamera und ideal für jene Art von Aufnahmen geeignet, bei denen man sich die bestmögliche Qualität wünscht, aber schnell arbeiten und sehr mobil sein muss.
Die Bildqualität ist im Vergleich zu früheren Generationen ähnlicher Kameras deutlich besser.
Alister Chapman