Netflix dreht Cursed in HDR
Erfahren Sie in den Interviews mit Kameramann James Friend, DIT Will Clements, dem Coloristen Greg Fisher und dem Postproduktionsteam mehr über den X-OCN-basierten Workflow der VENICE, der beim Dreh dieser spektakulären neuen Serie zum Einsatz kam.
„Cursed – Die Auserwählte“ ist ein anspruchsvolles neues Fantasy-Drama, das im Juli 2020 auf Sendung ging. Die Serie mit 10 Episoden basiert zwar auf der Legende von König Artus, wurde aber mit einer weiblichen Protagonistin namens Nimue neu interpretiert, deren Bestimmung es ist, die „Herrin vom See“ zu sein. Auf ihrer Suche nach dem Zauberer Merlin, dem sie das magische Schwert Excalibur bringen soll, wird sie von einem Söldner namens Arthur begleitet.
Das Konzept stammt ursprünglich von dem Schriftsteller Frank Miller und dem Künstler Tom Wheeler und war zunächst als ein illustrierter Roman geplant, wurde dann aber zu einer Fernsehserie erweitert, als Netflix mit ihnen Kontakt aufnahm. Der Startschuss für die Serie kam 2018 mit Miller und Wheeler als ausführende Produzenten. Die ehrgeizige visuelle Gestaltung diktierte eine intensive Vorproduktion, um zu bestimmen, wie ihre Vision umgesetzt werden sollte.
Der Kameramann James Friend, Gewinner des BAFTA TV Award für „Rillington Place – Der Böse“ (2017) und des ASC Award für „Patrick Melrose“ (2019), hat viele verschiedene Kameras getestet. Die VENICE konnte sich schließlich durchsetzen.
Ich liebe die Bilder dieser Kamera einfach. Die Entwickler der Kamera und des Sensors haben außergewöhnliche Arbeit geleistet. Ganz ehrlich, meiner Meinung nach ist das die beste Digitalkamera auf dem Markt.
James Friend, Cinematographer
Während der Tests zeichnete sich die VENICE durch ihr kreatives Angebot wie dem Belichtungsspielraum und dem Dynamikbereich, ihren Vollformatfunktionen sowie durch ihre praktische Ergonomie bei der Arbeit am Set aus.
„Sie hat so viele Stufen. Mehr Stufen als man für den Dynamikbereich braucht. Bei jedem erzeugten Rauschen entsteht eine schöne Körnigkeit. In den Schatten ist das Rauschen absolut sauber“, sagt Friend.
Außerdem betonte er, dass der Erfolg der VENICE nicht nur auf die Bilder, sondern auch auf den unterstützenden Workflow zurückzuführen sei.
„Wir haben den gesamten Workflow getestet. Der ist bei Digitalkameras unglaublich wichtig. Man kann nicht einfach nur durch ein Okular schauen und sagen: ‚Das ist ein tolles Bild‘. Es geht vielmehr darum, wie man die Daten, die gefilmt werden, verschieben kann.
Friend arbeitete eng mit DIT Will Clements, dem Colouristen Greg Fisher und dem gesamten Postproduktionsteam zusammen, um einen effizienten und kreativen Workflow zu gewährleisten.
Ich verwendete Live-Grading und meine LUT-Boxen, um eine LUT auf die Serie anzuwenden, die mit Greg Fisher und James Friend erstellt wurde. Zudem habe ich CDL-Dateien auf einer Szene-für-Szene-Basis und einer Aufnahme-für-Aufnahme-Basis erstellt. Ein halbes Terabyte wären vierzig Minuten in 6K, was einen großen Unterschied im Allgemeinen und einen großen Kostenunterschied für die Postproduktion darstellt.
DIT Will Clements
Die Serie wurde in 6K im Verhältnis 17:9 mit S-Log3/S-Gamut3.Cine gedreht. Das Filmmaterial wurde am Set mit zwei Tape-Backups abgeladen und dann ins Labor geschickt, um die CDL-Dateien und die LUT der Serie auf die Dailies anzuwenden. Vor dem Hintergrund, dass die Serie im 6K X-OCN-Format gedreht wurde, konnte der Workflow vor allem durch seine Schnelligkeit und Zuverlässigkeit beeindrucken. Das ermöglichte den Produzenten, die Inhalte täglich zu überprüfen.
Colourist Greg Fisher war seit der Testphase an „Cursed – Die Auserwählte“ beteiligt und arbeitete zusammen mit James Friend am Look der Serie. Sie richteten geeignetes HDR und LUTs vom Typ REC 709 ein, während sie die ersten sechs Folgen bearbeiteten. Fisher entwickelte eine HDR LUT für die Serie und dann eine REC 709-Version, die am Set und für die visuellen Effekte eingesetzt wurden. Bis zur finalen Bearbeitungsphase wurde alles in REC 709 gedreht. Das gesamte Grading wurde in HDR durchgeführt, dem einzigen angemessenen Rendering. Eine Dolby Vision-Signaldurchschleifung erzeugte die REC 709-Metadaten über die CMU.